Hari-katha
vom 15/03/2017 in Jagannath Puri
Stichworte:
transzendentale Bildgestalt / was bedeutet Guru / transzendentale Stimmung
(bhava-seva) / Befreiung von Sünden / Erlangen transzendentaler Liebe
/ Guru wie Gott verehren
Durch
die grundlose Barmherzigkeit von Guru und Gauranga führen wir Sri Kschetra-Mandala
Parikrama durch (Jagannath Puri) - und wir sind zu diesem sehr
wichtigen Ort gekommen - ´Tota Gopinath´.
Caitanya
Mahaprabhu nannte die Bildgestalt ´Gopinath´; und als die
Bildgestalt in
einem Garten gefunden wurde, was in der Oriya-Sprache ´tota´ heißt,
fingen Sich-Gott-Hingebende
an, diese Bildgestalt als ´Tota Gopinath´ anzusprechen.
Während
Mahaprabhu in Gambira lebte, gab Er Srila Gadadhara Pandita die Gopinatha-Bildgestalt
und sagte Ihm: "Heute werde Ich Dir eine sehr gute Sache geben.
Wirst Du es akzeptieren
?" Srila Gadadhara Pandita antwortete: "Ja, warum nicht ?
Ich werde es
auf meinen Kopf nehmen."
In
der Stimmung von Srimati Radhika begann Mahaprabhu hier und dort im Sand zu suchen. Plötzlich berührte Er die Krone (mukut) von Gopinatha und sagte zu den anderen: „Nehmt es aus dem Sand heraus." Dann
legte Er Gopinatha in den Schoß von Gadadhara Pandita und sagte: „Du sollst Ihn
niemals verlassen !"
Sri
Caitanya Mahaprabhu stieg mit all seinen Parikaras (Gefährten) aus
Goloka Vrindavan
in diese Welt herab !
śrī-kṛṣṇa-caitanya
prabhu jīve doyā kori '
sva-pārṣada
svīya dhāma saha avatari '(1)
Lied
von Bhaktivinod Thakur
Aus
Mitgefühl mit den Lebewesen ist Sri Krischna Caitanya Mahaprabhu in dieser
Welt zusammen mit Seinen persönlichen Gefährten und Seinem göttlichen
Reich herabgestiegen.
Gadadhara
ist Srimati Radhika, Svarupa Damodar ist Lalita Sakhi, Ray Ramananda
ist Vishaka Sakhi, Rupa Gosvami ist Rupa Manjari, Sanatan Gosvami ist
Lavanga Manjari, Jiva Gosvami ist Vilas Manjari, Raghunath Gosvami
ist Rati Manjari,
und so weiter.
Lord
Caitanya Mahaprabhu blieb 48 Jahre in dieser materiellen Welt.
In
Seinen ersten 24 Jahren führte Er das Leben eines Haushälters
(grihastha jivan), und die letzten 24 Jahre verweilte Er im Lebensstand der Entsagung sannya) - Sein sannyas-lila (lila = ´transzendentales Spiel´). So zeigte
uns Sri Caitanya Mahaprabhu,
wie man ein idealer Grihastha und Sannyasi ist, und wie man Sadhan und Bhajan (spirituelle Praxis und Verehrung) ausführen soll.
Sri
Caitanya Mahaprabhu hat uns gelehrt, daß Bhakti nicht davon abhängt,
ob man Grihastha oder Sannyasi ist.
kibā
vipra, kibā nyāsī, śūdra kene naya
yei
kṛṣṇa-tattva-vettā, sei guru haya
(CC
Madhya 8.128)
Ob
jemand ein Brahmane, ein Sannyasi, ein Schudra, oder was auch immer
ist,
wenn
er mit Krischna-Tattva (der transzendentalen Wissenschaft von
Krischna-Bewußtsein)
vollkommen vertraut ist, ist er berechtigt, ein Guru zu werden.
Was
bedeutet Guru ? Guru
bedeutet, jemand, der seinen Sadhan und Bhajan vor seinen
Folgern präsentiert hat. Guru ist die Verkörperung der Stimmung des Dienens zum göttlichen Paar Radha und Krischna. Srila Sarasvati Thakura Sarasvati Thakura Prabhupada sagte, Bhakti bedeutet ´bhava-seva´, du sollst
´die Stimmung des Dienens´ haben. Hier dienst du physisch mit deinen Sinnen; manifestiere noch deine Stimmung !
In der
Welt des transzendentalen Goloka Vrindavan wirst du mit deiner transzendentalen
Stimmung dienen - das nennt man bhāva-seva !
seva
sadhaka-rupena
siddha-rupena
catra hi
tad
bhava lipsuna karya
vraja-lokanusaratah
(BRS
1.2.295)
Ein
Sadhaka, der lobha (Gier) für raganuga-bhakti hat,
soll Sri
Krischna sowohl in der sadhaka-rupa (der äußeren Form) als auch in der
siddha-rupa (der Form des perfekten spirituellen Körpers) dienen,
in
Übereinstimmung mit der bhava (der tranzendentalen Stimmung) der Vrajavasis (der Bewohner der transzendentalen Welt von Vraja),
die dieselbe Stimmung
haben, nach der auch er strebt.
Srila
Rupa Goswami hat im Bhakti-rasamrita-sindhu den Gott-Hingegebenen in
2 Formen beschrieben: in seiner sadhaka-rupa dient er
dementsprechend, und in seiner siddha-rupa dient er in seiner
transzendentalen Form; er dient seinem ista-deva Radha und Krischna.
Obwohl
die Gefährten von Caitanya Mahaprabhu ewige Gefährten von Radha und Krischna sind, spielen sie die Rolle gewöhnlicher Sadhakas.
sankhya-purvaka-nama-gana-natibhih
kalavasani-kritau
nidrahara-viharakadi-vijitau
catyanta-dinau ca yau
radha-krischna-guna-smriter
madhurima
anandena ammohitau
vande
rupa-sanatanau raghu-yugau
sri-jiva-gopalakau
(Sri
Sad-Gosvamyastakam, 6)
Sie
verbrachten ihre Zeit damit, täglich eine festgelegte Anzahl von
Heiligen Namen zu chanten, bestimmte Lieder zu singen, und regulierte
Ehrerbietungen darzubringen (zu Heiligen, zu transzendentalen
Bildgestalten, und zu den transzendentalen Spiele-Orten des Herrn).
So
haben sie den Drang des Essens, Schlafens, der Erholung, und so
weiter, vollständig überwunden.
Da
sie sich immer für unendlich niedrig und unbedeutend hielten, wurden
sie in süße Verzückung verzaubert, indem sie sich an Śrī Śrī
Rādhā-Kṛṣṇas´ Qualitäten erinnerten.
Ich
verehre die Gosvāmīs Śrī Rūpa, Sanātana, Raghunātha bhaṭṭa,
Raghunātha dāsa, Śrī
Jīva, und Gopāla bhaṭṭa.
Die
Gosvamis sangen in ihrer physischen Sadhaka-rupa die Heilige Namen -
sankhya-purvaka-nama . . . auf diese Weise führten sie ihren Sadhan
und Bhajan aus, sangen die Heiligen Namen, zollten ihre
Ehrerbietungen, ´dandavat pranamas´, erinnerten sich an Krischnas
heilige Stätten, und verherrlichten das göttliche Paar Radha und
Krischna.
Rupa
Gosvami, Raghunath Gosvami - sie sind ewige Gefährten von Radha und
Krischna, aber hier spielen sie die Rolle des Sadhakas. In ihrer
Sadhaka-rupa sangen sie die Heilige Namen.
kṛṣṇa deva! bhavantaḿ vande
man-mānasa-madhukaram
arpaya nija-pada-pańkaja-makarande (1)
yadyapi
samādhiṣu vidhir api pāsyati
na tava nakhāgra-marīcim
idam
icchami niśamya tavacyuta
tad api kṛpādbhuta-vīcim (2)
Oh
Kṛṣṇa ! Oh Deva ! Ich bringe Dir ein Gebet dar. „Bitte laß
der Biene meines Geistes den nektarnen Honig Deiner Lotosfüße
zukommen". (1)
Obwohl
Brahmā im vollem Samādhi nicht einmal einen Strahl des Glanzes
sehen kann, der von Deinen Zehennägelspitzen ausgeht, oh Acyuta,
sehne ich mich danach, nachdem ich von den Wellen Deiner
erstaunlichen Barmherzigkeit gehört habe, Deine Gnade zu empfangen.
(2)
Auf
diese Weise verherrlichten unsere 6 Gosvamis das göttliche Paar
Radha und Krischna: „Oh, Krischna, ich bringe Dir ein Gebet dar:
„Bitte laß der Biene meines Geistes den nektarnen Honig Deiner
Lotosfüße zukommen ".
In
ihrer Sadhaka-Form sangen die 6 Gosvamis die Heilige Namen und
erinnerten sich an die Spiele von Radha und Krishna !
Und
gemäß ihrer siddha-svarupa (transzendentale Form) dienten sie dem
Göttlichen Paar Radha und Krischna.
munīndra-vṛnda-vandite
triloka-śoka-hāriṇi
prasanna-vaktra-pañkaje
nikuñja-bhū-vilāsini
vrajendra-bhānu-nandini
vrajendra-sūnu-sańgate
kadā
kariṣyasīha mam kṛpā-katākṣa-bhajana
(1)
asoka-vṛkṣa-vallari-vitana-mandapa-sthite
pravāla-vala-pallava-prabha
aruṇāṅghri-komale
varābhaya-sphurat-kare
prabhūta-sampadālaye
kadā
kariṣyasīha mam kṛpā-kaṭākṣa-bhājanam
(2)
(Sri
Radha-krpa-kataksa-stava-raja)
(1)
Sukadeva,
Nārada, Uddhava, und all die größten Weisen bringen stets zu
Deinen Lotos-Füßen Gebete dar; sich
an Dich erinnern und um Deinen Dienst beten nimmt auf wundersame
Weise alles Elend fort, all die Sünden und Vergehen der drei Welten
vergehen.
Dein
freudvolles Antlitz erblüht wie ein Lotos,und
Du bist in Spiele vergnügt in den Hainen von Vraja.
Du
bist die Tochter von Vṛṣabhānu Mahārāja, und
die innig Geliebte von Vrajendra-nandana, (mit welchem Du stets
Spiele vollführst).
Oh
Rādhike - wann, oh wann wirst Du mir Deinen
barmherzigen Seitenblick bescheren-
(2)
Du
weilst in einem Pavillion aus Kletterpflanzen, die sich an
Aśoka-Bäumen hochranken. Deine zarten Lotos-Füße glänzen gleich
roten Korallen, frisch gesprossenen Blättern, und gleich der
aufgehenden Sonne.
Deine
Lotos-Hände sind stets begierig, die sehnsüchtigen Wünsche Deiner
Hingegebenen zu erfüllen und ihnen die Segnung der Furchtlosigkeit
zu gewähren;
Du
bist der Wohnsitz von üppigen, göttlichen Schätzen und
Reichtümern.
Oh
Rādhike - wann, oh wann wirst Du mir Deinen
barmherzigen Seitenblick bescheren-
Die
weitsichtigen Weisen, die über die schreckliche Not der Lebewesen im
fürchterlichen Zeitalter des Kali (Zeitalter des Streites und der
Heuchelei) nachdachten, fragten Sūta Gosvāmipādā: „Oh
Saumya, wie können die bedingten Lebewesen, die an der materiellen
Existenz hängen, befreit werden ?"
Sūta
antwortete: „Gemeinschaft mit Gott-Hingegebenen ist das einzige
Mittel !“
Das
Baden in der Ganga zerstört die Sünden.
Aber
allein dadurch, daß man Darsan von einem Gott- Hingegebenen hat, der
dem Heiligen Namen hingegeben ist, werden alle Sünden zunichte
gemacht !
Das
direkte Ergebnis der Gemeinschaft mit Bhagavān´s Hingegebenen und
dem Dienst zu ihnen ist die Erlangung von Prema (transzendentale
Liebe zu Gott) !
Wenn
ein Lebewesen zum Zeitpunkt des Todes nur den Heiligen Namen
ausspricht, wird Nāma Prabhu ihm Prema verleihen.
(Bhajana-rahasya-vātti)
Srimad-Bhagavatam
(11.2.37) sagt:
bhayaṁ
dvitīyābhiniveśataḥ syād
īśād
apetasya viparyayo 'smṛtiḥ
tan-māyayâto
budha ābhajet taṁ
bhaktyaikayeśaṁ
guru-devatātmā.
Angst
entsteht, wenn sich ein Lebewesen aufgrund von Absorption in die
äußere, illusorische Energie des Herrn als materieller Körper
mißdeutet.
Wenn
sich das Lebewesen so vom Höchsten Herrn abwendet, vergißt es auch
seine eigene konstitutionelle Position als Diener des Herrn.
Dieser
verwirrende, angstvolle Zustand wird durch die Kraft der Illusion
verursacht, die ´maya´ genannt wird.
Deshalb
soll ein intelligenter Mensch sich unbeirrt im unvermischten
hingebenden Dienst zum Herrn engagieren,
unter
der Führung eines echten spirituellen Meisters, den er als seine
verehrungswürdige Gottheit und als sein ganzes Leben und seine Seele
akzeptieren soll.
Das
jiva (Lebewesen), das Bhagavan (Gott) abgeneigt ist, vergißt seine
eigene konstitutionelle Natur wegen seiner Verbindung mit Maya. Durch
diese Vergeßlichkeit wird er in die Vorstellung vertieft, daß er
der materielle Körper ist, und somit denkt, „ich bin ein
Halbgott", „ich bin ein menschliches Wesen". . . In
diesem Zustand körperlicher Identifikation fürchtet er Alter,
Krankheit, und so weiter.
Deshalb
sollen diejenigen, die die Wahrheit kennen, ihren eigenen Guru als
´isvara´, den Höchsten, betrachten.
Mit
anderen Worten, sie sollen ihn als ihren Meister sehen, der nicht
verschieden ist von Bhagavan, und der Ihm sehr sehr lieb ist.
Durch
exklusiver Hingabe sollen sie ein-pünktige Verehrung zum diesem
isvara, ihrem Guru, ausführen.
So
brachte Sri Caitanya Mahaprabhu alle Seine Gefährten, besonders
Gadadhara Pandita; Er nahm Sannyas; und dann kam Er nach Jagannath
Puri.
Auch
Gadadhara Pandita kam mit Sri Caitanya Mahaprabhu nach Jagannath
Puri. Mahaprabhu versprach Saci devi (Seiner Mutter), daß Er immer
in Jagannath Puri bleiben würde, weil Saci-mata Trennungsschmerzen
von Nimai (Sein kindlicher Name) empfand. So sagte Saci mata zu
Mahaprabhu: „Geh nicht nach Vrindavan !".
Zu
dieser Zeit gab es keine Flugzeuge oder Züge, deshalb sagte Saci
mata zu Mahaprabhu: „Wenn du nach Vrindavan gehst, werde ich keine
Nachrichten von Dir bekommen." Deshalb bat Saci mata Nimai:
„Mein lieber Sohn, bleibe nicht lange in Vrindavan; Du kannst
jedoch in Jagannath Puri verweilen".
Deshalb
sagte Saci mata: „Du kannst nicht in Navadvipa bleiben, aber Du
kannst in Jagannath Puri verweilen. Während des
Ratha-Yatra-Festivals werden die meisten Sich-Gott-Hingebenden aus
Bengalen am Ratha-Yatra-Festival teilnehmen, und somit werde ich ihre
Botschaften erhalten."
So,
Ramani Siromani Mahaprabhu, der bekannt ist als ´Juwel des
hingebungsvollen Dienstes´, versprach Seiner Mutter Saci devi, daß
Er immer in Jagannath Puri bleiben werde.
Nachdem
Er Sannyas genommen hatte, kam Mahaprabhu nach Jagannath Puri, und
dort befreite Er Sarvabhauma Bhattacarya.
(Srila
Gurudev sagt: „Vielleicht gehen wir am Abend zum Gambhira und auch
zum Siddha-Bakula, dem Bhajan-Kutir von Haridas Thakur.“)
Gadadhara
Pandita war Mahaprabhu am nächsten und liebsten, weil Gadadhara
nicht verschieden ist von Srimati Radhika !
Gadadhara
war sehr gelehrt und auch Er wurde in Goswami Parivar geboren,
deshalb wurde Er ´Pandit Ji´ genannt. Zu dieser Zeit gab gleichwer
der Gosvami-Parivaras, selbst ein kleiner Junge, diksa (Initiation),
weil dies die Tradition ihrer Familie war.
Gadadhara
Pandita kam nach Jagannath Puri und nahm Kshetra-Sannyas.
Kshetra-Sannyas bedeutet, daß er nur an einem Ort bleiben kann.
Gadadhara Pandita dachte, daß Mahaprabhu der Anweisung Seiner Mutter folgen würde, in Puri zu bleiben, und deshalb nahm Gadadhara Pandita Kshetra-sannyas und blieb an diesem Ort, Tota Gopinath, ´dem Garten von Gopinath´.
Gadadhara Pandita dachte, daß Mahaprabhu der Anweisung Seiner Mutter folgen würde, in Puri zu bleiben, und deshalb nahm Gadadhara Pandita Kshetra-sannyas und blieb an diesem Ort, Tota Gopinath, ´dem Garten von Gopinath´.
Gadadhara Pandita war ein fachkundiger Sprecher des Bhagavatam. Er unterscheidet sich nicht von Srimati Radhika und das Bhagavatam unterscheidet sich auch nicht von Srimati Radhika !
Manchmal
war Mahaprabhu völlig in der Stimmung der Gopis (der
transzendentalen Kuhhirten-Mädchen von Vraja) versunken. Er dachte:
„Nun bin Ich Radha und Ich fühle Trennungsschmerz von Krischna."
Im
Herzen des uttama-Bhagavat (des hochklassigen erhabenen
Gott-Hingegebenen) kommt große Stimulation (uddipana) auf.
vana
dekhi 'bhrama haya – ei 'vṛndāvana'
śaila
dekhi 'mane haya - ei' govardhana '
(CC
Madhya 17.55)
Als
Śrī Caitanya Mahāprabhu durch den Jhārikhaṇḍa-Wald kam, nahm
Er es als selbstverständlich an, daß es Vrindavan war (der Wald von
Vrindavana). Als
Er über die Hügel ging, nahm Er es als selbstverständlich an, daß
es Govardhana war.
yāhāṅ nadī dekê tāhāṅ
mānaye – 'kālindī'
mahā-premāveśe
nāce prabhu paḍe kāndi'
(CC
Madhya 17.56)
In
ähnlicher Weise, als Śrī Caitanya Mahāprabhu einen Fluß sah,
nahm Er ihn sofort als den Fluss Yamunā an.
So
war er im Wald mit großer ekstatischer Liebe erfüllt, und Er tanzte
und fiel weinend nieder.
Ein
uttama-Bhagavata ist in ekstatische Stimmung vertieft; wenn er
einen Berg sieht, denkt er, daß es Giriraj Govardhan ist; wenn er
einen Fluß sieht, denkt er, daß es die Yamuna ist; wenn er
irgendeinen Wald sieht, denkt er, daß es Vrindavan ist.
In selber Weise dachte Mahaprabhu, als Er zu diesen Orten kam. Als da ein Banyanbaum war, dachte Mahaprabhu, daß dies Vamsi-vata sei; als da eine Sanddüne war, dachte Mahaprabhu, es sei Giriraj Govardhan.
In selber Weise dachte Mahaprabhu, als Er zu diesen Orten kam. Als da ein Banyanbaum war, dachte Mahaprabhu, daß dies Vamsi-vata sei; als da eine Sanddüne war, dachte Mahaprabhu, es sei Giriraj Govardhan.
Unsere
Gosvamis verherrlichten Giriraj Govardhan:
hantāyam
adrir abalā hari-dāsa-variyo
yad
rāma-kṛṣṇa-caraṇa-sparaśa-pramodaḥ
mānaṁ
tanoti saha-go-gaṇayos tayor yat
pānīya-sūyavasa-kandara-kandamūlaiḥ
(SB
10.21.18)
Oh
Sakhis, dieser Berg Govardhana ist das Kronjuwel von Haris´ Dienern. Gesegnet ist sein Glück ! Durch
die Berührung der Lotosfüße unseres prana-vallabha Sri Krischna
und Baladeva Prabhu, der höchst angenehm ist für die Augen, blüht
Govardhana vor Freude, und liefert kristallklares Wasser, weiches
Gras, wundervolle Höhlen, und verschiedene Wurzeln. Indem
er so Sri Krischna und Balarama dient, die von den Hirtenjungen und
Kühen umgeben sind, ehrt er Sie zuhöchst."
Sri
Radhika sprach diesen Vers - hantāyam adrir abalā hari-dāsa-variyo:
´Oh Sakhis (Freundinnen) ! Dieser Giriraj Govardhana ist der oberste
Diener von Sri Hari ! Als
Krischna auf den Giriraja kletterte, zitterte Giriraja. Giriraja
gibt Blumen, Früchte, Kräuter, und Wasserfälle; daher sagte
Srimati Radhika, wie schön Govardhana Krischna dient.
Wie
kann man sagen, daß man ein großer Gott-Hingegebener ist ?
Durch
seine Stimmung des Dienens !
Du
kannst Gott auf 3 Arten dienen: mit deinem Verstand, mit deinem
Körper, und mit deinem Herzen - kayi (Körper), vaci (mit dem Mund,
Hari-katha sprechend), und manasik (mit deinem Verstand):
Auf
diese Weise dient Giriraja Govardhana unserem geliebten Krischna:
pramada-madana-līlāḥ
kandare-kandare te
racayati
nava-yūnor dvandvam asminn amandam
iti
kila kalanārthaṁ lagnakas tad-dvayor me
nija-nikaṭa-nivāsaṁ
dehi govardhana tvam (2)
(Śrī
Govardhana-vāsa-prārthanā-daśakam,
Śrīla
Raghunātha dāsa Gosvāmī)
Das
Jugendliche Göttliche Paar vollbringt in jeder Ihrer Höhlen
herrliche Liebes-Spiele. So, da du Zeugnis Ihrer Līlās möglich
machst, oh
Govardhana, gib mir bitte Aufenthalt an deiner Seite.
Er
macht schöne Höhlen, in denen Radha und Krischna verliebte süße
Spiele vollführte.
Wenn
also Mahaprabhu an diesen Ort zu kommen pflegte, entwickelten sich
große ekstatische Stimmungen.
(1)rādhā-kuṇḍa-taṭa-kuñja-kuṭīra
govardhana-parvata,
yāmuna-tira
(2)kusuma-sarovara,
mānsa-gaṅgā kalinda-nandinī vipula-taraṅgā
Eine
weinbedeckte Laube am Ufer von Radha-kunda; der Govardhana Hügel;
die Ufer der Yamuna;
Kusuma-sarovara;
Manasa-ganga; die Tochter des Kalinda Berges (Yamuna) mit ihren sich
ausdehnenden Wellen"
Von
Srila Bhaktivinod Thakur kommt auch dieser Vers:
(1) cintāmaṇi-maya,
rādhā-kuṇḍa-taṭa
tāhe kuñja śata śata
prabāla-vidruma-maya
taru-latā
muktā-phale abanata
Die
Ufer des Śrī Rādhā-kuṇḍa bestehen aus transzendentalen,
Wunsch-erfüllenden Edelsteinen. In der Nähe gibt es Hunderte von
wunderschönen Kuñjas.
Die
Bäume und Kletterpflanzen, die aus Korallen bestehen, sind schwer
behängt mit einer Fülle von Perlenfrüchten.
Wenn
Mahaprabhu hierher kam, sprang Er für gewöhnlich in den Ozean und
dachte, daß es die Yamuna wäre, die nach Konarka gehe; manchmal
pflegte Er Chakra-Tirtha zu besuchen; und so war Mahaprabhu in
ekstatische Stimmungen vertieft.
Gadadhara
Pandita sprach das Srimad Bhagavatam, besonders Gopi-gita-katha -
sehr süß ! - besonders als Krischna aus dem rasa-Tanz verschwand
und alle Gopis sich von Krischna getrennt fühlten.
Als Gadadhara Pandita Gopi-gita rezitierte, waren alle von göttlicher Liebe völlig berauscht:
Als Gadadhara Pandita Gopi-gita rezitierte, waren alle von göttlicher Liebe völlig berauscht:
gopya
ūcuḥ:
jayati
te 'dhikaṁ janmanā vrajaḥ
śrayata
indirā śaśvad atra hi
dayita
dṛśyatāṁ dikṣu
tāvakās
tvayi
dhṛtāsavas tvāṁ vicinvate (1)
śarad-udāśaye sādhu-jāta-sat
sarasi
jodara-śrī-muṣā dṛśā
surata-nātha
te ‘śulka-dāsikā
vara-da
nighnato neha kiṁ vadhaḥ (2)
(Gopi-gita
/ Srimad Bhagavatam 10.31)
Die
Gopīs sagten: „Oh Allerliebster, wegen Deiner Geburt in diesem
Land ´Vraja´ ist es sogar noch glorreicher geworden als Vaikuṇṭha
und andere Planeten. Aus
diesem Grund schmückt Lakṣmī
es auf ewig mit ihrer Gegenwart. Es ist nur Deinetwegen, daß wir,
Deine Gopīs, unser Leben erhalten. Wir
suchen Dich in allen Richtungen. Deshalb zeige Dich uns bitte!
Oh
Meister verliebten Vergnügens - Śrī Kṛṣṇa ! Oh Bescherer von
Segnungen – wird das Töten von uns, Deiner unbezahlten Diener,
durch den Blick Deiner Augen, welche sogar die stolze Schönheit des
perfekt geformten, erblühten Lotos stehlen, nicht als Mord
betrachtet ?"
Diese
Gopi-gita kann in vielen verschiedenen Weisen gesungen werden. Aber
die beste Melodie heißt ´kanaka manjari canda´. Kanaka ist eine
Blume, die Rauschgifte produziert. Ich bin sicher, daß ihr das alle
wisst. . . Ganja (Drogen) kommt von ´dhkura´.
Ihr
seid alle Sich-Gott-Hingebende, also nehmt keine Drogen ! Sonst
werdet ihr in die Hölle gehen.
Hier
bedeutet ´kanaka´ ´berauschende Blätter´, und ´manjari´
bedeutet ´weiche Blütenknospen´. Wenn man das also nimmt, fängt
der Kopf an, sich zu drehen. In selber Weise: wenn du die Gopi-gita
singst, fängt dein Kopf an, sich zu drehen, und Rausch wird kommen.
tava
kathāmṛtaṁ tapta-jīvanaṁ
kavibhir
īḍitaṁ kalmaṣāpaham
sravaṇa-maṅgalaṁ
srīmad ātataṁ
bhuvi
gṛṇanti ye bhūri-da janāḥ (9)
(Gopi-gita/
Srimad Bhagavatam 10.31)
Ambrosische
Erzählungen über Dich sind das Leben und die Seele derer, die durch
Trennung von Dir gequält werden.
Höchst
gelehrte Gott-Hingegebene (wie Brahmā, Śiva, und die vier Kumāras)
singen davon.
Diese
Erzählungen besiegen die Not von aufgegangenen (prārabda) und noch
nicht aufgegangenen (aprārabda) Sünden.
Einfach
diese ambrosischen Erzählungen zu hören, bescheren Glückverheißung,
und sie bescheren den Reichtum von Prema.
Persönlichkeiten,
die Deine Spiele verherrlichen, erweitern den Nektar der Erzählungen
über Dich.
Deshalb:
diese Person, die von Deinem līlā-kathā Kīrtana in dieser Welt
ausführt, ist der großzügigste Wohltäter.
Auf
diese Weise also genoß Caitanya Mahaprabhu diese süßen
verschiedenen Spiele von Radha und Krischna.
Einmal, als Mahaprabhu und Gadadhara am Strand entlanggingen, sagte Mahaprabhu plötzlich zu Gadadhara: „Ich möchte Dir eine sehr wertvolle Sache geben !" Gadadhara sagte: "Ja, Prabhu, was willst Du geben ?" Mahaprabhu fing an, mit Seinen Fingern im Sand zu graben. Dann zeigte Mahaprabhu eine schöne vigraha (transzendentale Form): Gopinath ! „Gopinath ki jay !!“
Mahaprabhu
sagte zu Gadadhara: „Nimm dies und verehre diesen Thakur Ji !"
Zu dieser Zeit stand Thakur Ji in stehender Position. In all unseren Gaudiya Tempeln steht Thakur Ji - nicht sitzend. Warum steht Er ?
Zu dieser Zeit stand Thakur Ji in stehender Position. In all unseren Gaudiya Tempeln steht Thakur Ji - nicht sitzend. Warum steht Er ?
Mein
Gurudev sagte, weil Thakur Ji sehr begierig ist, Darsan
(transzendentale Sicht) von Seinen Hingegebenen zu nehmen ! Wenn Er
sitzen würde, würde es ein bisschen spät sein, Seine Hingegebenen
zu begrüßen -
Durvasa
ging nach Vaikuntha. Zu dieser Zeit machte Laksmi Devi carana-seva
(Sie diente den Lotos-Füßen Ihres Gemahl Lord Narayana Bhagavan)
und die Tür wurde ein wenig geschlossen. Durvasa kam und er war so
wütend. Er sagte: „Willst Du mich nicht willkommen heißen ?",
und er trat gegen die Tür. Die Tür ging auf und er trat Vishnu auf
die Brust. Lord Vishnu sagte: „Mein Herz ist sehr hart, aber deine
Füße sind sehr weich, und deshalb bin Ich sicher, daß du Schmerzen
hast. Laß mich deine Füße massieren -" Lord Vishnu sagte:
„Durvasa, die Symbole von deinen Füßen werden immer in meinem
Herzen bleiben.“
Deshalb
gibt es zwei Symbole auf der Brust von Lord Vishnu, ´bhibu lanchika
caran cin´ und ´shivaka´, was eine goldene Linie bedeutet, die
Laksmi devi repräsentiert.
Aus
diesem Grund steht Thakur Ji in allen Gaudiya-Tempeln - bereit, um
Seine Sich- Hingebende unverzüglich zu begrüßen.
Gadadhara
verehrte also Gopinath. Als
Caitanya Mahaprabhu ging, fühlte Gadadhara Trennungsschmerz von
Mahaprabhu und manchmal, in so viel Trennungsstimmung, konnte
Gadadhara die Mala (Blumen-Girlande) nicht umlegen, um sie Gopinath
Ji umzulegen. Was tat Thakur Ji also ? Er setzte sich !!
Wenn
ihr um 5 Uhr morgens zur Mangal-Arati kommt, werdet ihr sehen, daß
Gopinath in sitzender Position ist. So wurde also dieser Tota
Gopinath von Gadadhara verehrt.
Als
Mahaprabhu in Navadvipa Dhama wohnte, blieb Gadadhara immer bei
Mahaprabhu. Deshalb heißen Sie ´Yugala-sarkar´. Wo Gadadhara ist,
da ist auch Mahaprabhu !
In
Bengalen werden sie ´Gadai-Gauranga´ genannt. In Navadvipa-dhama
nennen sie alle ´Gadai-Gauranga´. In Chapahati: ´Gaura-Gadadhara´.
Die
Frage wird aufkommen, warum Mahaprabhu nicht bei Gadadhara blieb,
nachdem Er Sannyas genommen hatte, aber Er stattdessen in Gambhira
weilte ! - Sein sevaka (Diener) Govinda war immer bei Mahaprabhu,
warum also nicht Gadadhara ?
Das
ist sehr vertraulich - vielleicht erzähle ich es euch später !
Mahaprabhu
pflegte jeden Tag hierher zu kommen, um vertraulichen gopi-hari-katha
zu hören (Beschreibungen der transzendentalen Spiele der
Kuhhirten-Mädchen und Krischna).
Thakur
Ji wurde hier direkt von Caitanya Mahaprabhu manifestiert !
Dieses Thakur Ji ist unserem Srila Gurudev äußerst nah und geliebt.
Ich erinnere mich an 1992 oder ´93; als zu dieser Zeit
Kshetra-Parikrama stattfand, kamen alle hochklassigen
Gott-Hingegebenen wie Janardan Maharaj, Puri Maharaj, Trivikrama
Maharaj, Vaman Maharaj, und unser Gurudev Srila Narayana Maharaj - sie
kamen alle. Gurudev Vaman Maharaj sagte: „Heute Nacht sagte
Gopinath Ji, ich solle Ihm Stoff (neue Kleidung) geben, aber ich
brachte kein Tuch mit." Srila Narayan Maharaj sagte: „Ich habe
Tuch für Gopinath Ji gebracht -". So sprach Thakur Ji also
direkt zu Seinen geliebten Hingegebenen !
Gaura
premananade Hari haribol !