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Tota Gopinath

Hari-katha vom 15/03/2017   in Jagannath Puri

Stichworte: transzendentale Bildgestalt / was bedeutet Guru / transzendentale Stimmung (bhava-seva) / Befreiung von Sünden / Erlangen transzendentaler Liebe / Guru wie Gott verehren

Durch die grundlose Barmherzigkeit von Guru und Gauranga führen wir Sri Kschetra-Mandala Parikrama durch (Jagannath Puri) - und wir sind zu diesem sehr wichtigen Ort gekommen - ´Tota Gopinath´.

Caitanya Mahaprabhu nannte die Bildgestalt ´Gopinath´; und als die Bildgestalt in einem Garten gefunden wurde, was in der Oriya-Sprache ´tota´ heißt, fingen Sich-Gott-Hingebende an, diese Bildgestalt als ´Tota Gopinath´ anzusprechen.
Während Mahaprabhu in Gambira lebte, gab Er Srila Gadadhara Pandita die Gopinatha-Bildgestalt und sagte Ihm: "Heute werde Ich Dir eine sehr gute Sache geben. Wirst Du es akzeptieren ?" Srila Gadadhara Pandita antwortete: "Ja, warum nicht ? Ich werde es auf meinen Kopf nehmen."
In der Stimmung von Srimati Radhika begann Mahaprabhu hier und dort im Sand zu suchen. Plötzlich berührte Er die Krone (mukut) von Gopinatha und sagte zu den anderen: „Nehmt es aus dem Sand heraus." Dann legte Er Gopinatha in den Schoß von Gadadhara Pandita und sagte: „Du sollst Ihn niemals verlassen !"
Sri Caitanya Mahaprabhu stieg mit all seinen Parikaras (Gefährten) aus Goloka Vrindavan in diese Welt herab !

śrī-kṛṣṇa-caitanya prabhu jīve doyā kori '
sva-pārṣada svīya dhāma saha avatari '(1)
Lied von Bhaktivinod Thakur
Aus Mitgefühl mit den Lebewesen ist Sri Krischna Caitanya Mahaprabhu in dieser Welt zusammen mit Seinen persönlichen Gefährten und Seinem göttlichen Reich herabgestiegen.
Gadadhara ist Srimati Radhika, Svarupa Damodar ist Lalita Sakhi, Ray Ramananda ist Vishaka Sakhi, Rupa Gosvami ist Rupa Manjari, Sanatan Gosvami ist Lavanga Manjari, Jiva Gosvami ist Vilas Manjari, Raghunath Gosvami ist Rati Manjari, und so weiter. 
Lord Caitanya Mahaprabhu blieb 48 Jahre in dieser materiellen Welt. 
In Seinen ersten 24 Jahren führte Er das Leben eines Haushälters (grihastha jivan), und die letzten 24 Jahre verweilte Er im Lebensstand der Entsagung sannya) - Sein sannyas-lila (lila = ´transzendentales Spiel´). So zeigte uns Sri Caitanya Mahaprabhu,
wie man ein idealer Grihastha und Sannyasi ist, und wie man Sadhan und Bhajan (spirituelle Praxis und Verehrung) ausführen soll.

Sri Caitanya Mahaprabhu hat uns gelehrt, daß Bhakti nicht davon abhängt, ob man Grihastha oder Sannyasi ist.

kibā vipra, kibā nyāsī, śūdra kene naya
yei kṛṣṇa-tattva-vettā, sei guru haya
(CC Madhya 8.128)
Ob jemand ein Brahmane, ein Sannyasi, ein Schudra, oder was auch immer ist,
wenn er mit Krischna-Tattva (der transzendentalen Wissenschaft von Krischna-Bewußtsein) vollkommen vertraut ist, ist er berechtigt, ein Guru zu werden.

Was bedeutet Guru ? Guru bedeutet, jemand, der seinen Sadhan und Bhajan vor seinen Folgern präsentiert hat. Guru ist die Verkörperung der Stimmung des Dienens zum göttlichen Paar Radha und Krischna. Srila Sarasvati Thakura Sarasvati Thakura Prabhupada sagte, Bhakti bedeutet ´bhava-seva´, du sollst ´die Stimmung des Dienens´ haben. Hier dienst du physisch mit deinen Sinnen; manifestiere noch deine Stimmung ! 
 In der Welt des transzendentalen Goloka Vrindavan wirst du mit deiner transzendentalen Stimmung dienen - das nennt man bhāva-seva !
seva sadhaka-rupena
siddha-rupena catra hi
tad bhava lipsuna karya
vraja-lokanusaratah
(BRS 1.2.295)

Ein Sadhaka, der lobha (Gier) für raganuga-bhakti hat, 
soll Sri Krischna sowohl in der sadhaka-rupa (der äußeren Form) als auch in der siddha-rupa (der Form des perfekten spirituellen Körpers) dienen, 
in Übereinstimmung mit der bhava (der tranzendentalen Stimmung) der Vrajavasis (der Bewohner der transzendentalen Welt von Vraja), 
die dieselbe Stimmung haben, nach der auch er strebt.

Srila Rupa Goswami hat im Bhakti-rasamrita-sindhu den Gott-Hingegebenen in 2 Formen beschrieben: in seiner sadhaka-rupa dient er dementsprechend, und in seiner siddha-rupa dient er in seiner transzendentalen Form; er dient seinem ista-deva Radha und Krischna.

Obwohl die Gefährten von Caitanya Mahaprabhu ewige Gefährten von Radha und Krischna sind, spielen sie die Rolle gewöhnlicher Sadhakas.

sankhya-purvaka-nama-gana-natibhih 
kalavasani-kritau
nidrahara-viharakadi-vijitau 
 catyanta-dinau ca yau
radha-krischna-guna-smriter madhurima 
 anandena ammohitau
vande rupa-sanatanau raghu-yugau 
 sri-jiva-gopalakau
(Sri Sad-Gosvamyastakam, 6)
Sie verbrachten ihre Zeit damit, täglich eine festgelegte Anzahl von Heiligen Namen zu chanten, bestimmte Lieder zu singen, und regulierte Ehrerbietungen darzubringen (zu Heiligen, zu transzendentalen Bildgestalten, und zu den transzendentalen Spiele-Orten des Herrn).
So haben sie den Drang des Essens, Schlafens, der Erholung, und so weiter, vollständig überwunden.
Da sie sich immer für unendlich niedrig und unbedeutend hielten, wurden sie in süße Verzückung verzaubert, indem sie sich an Śrī Śrī Rādhā-Kṛṣṇas´ Qualitäten erinnerten.
Ich verehre die Gosvāmīs Śrī Rūpa, Sanātana, Raghunātha bhaṭṭa, Raghunātha dāsa, Śrī Jīva, und Gopāla bhaṭṭa.

Die Gosvamis sangen in ihrer physischen Sadhaka-rupa die Heilige Namen - sankhya-purvaka-nama . . . auf diese Weise führten sie ihren Sadhan und Bhajan aus, sangen die Heiligen Namen, zollten ihre Ehrerbietungen, ´dandavat pranamas´, erinnerten sich an Krischnas heilige Stätten, und verherrlichten das göttliche Paar Radha und Krischna.

Rupa Gosvami, Raghunath Gosvami - sie sind ewige Gefährten von Radha und Krischna, aber hier spielen sie die Rolle des Sadhakas. In ihrer Sadhaka-rupa sangen sie die Heilige Namen.

kṛṣṇa deva! bhavantaḿ vande
man-mānasa-madhukaram arpaya nija-pada-pańkaja-makarande (1)

yadyapi samādhiṣu vidhir api pāsyati 
na tava nakhāgra-marīcim
idam icchami niśamya tavacyuta 
tad api kṛpādbhuta-vīcim (2)

Oh Kṛṣṇa ! Oh Deva ! Ich bringe Dir ein Gebet dar. „Bitte laß der Biene meines Geistes den nektarnen Honig Deiner Lotosfüße zukommen". (1)

Obwohl Brahmā im vollem Samādhi nicht einmal einen Strahl des Glanzes sehen kann, der von Deinen Zehennägelspitzen ausgeht, oh Acyuta, sehne ich mich danach, nachdem ich von den Wellen Deiner erstaunlichen Barmherzigkeit gehört habe, Deine Gnade zu empfangen. (2)

Auf diese Weise verherrlichten unsere 6 Gosvamis das göttliche Paar Radha und Krischna: „Oh, Krischna, ich bringe Dir ein Gebet dar: „Bitte laß der Biene meines Geistes den nektarnen Honig Deiner Lotosfüße zukommen ".
In ihrer Sadhaka-Form sangen die 6 Gosvamis die Heilige Namen und erinnerten sich an die Spiele von Radha und Krishna !
Und gemäß ihrer siddha-svarupa (transzendentale Form) dienten sie dem Göttlichen Paar Radha und Krischna.

munīndra-vṛnda-vandite triloka-śoka-hāriṇi
prasanna-vaktra-pañkaje nikuñja-bhū-vilāsini
vrajendra-bhānu-nandini vrajendra-sūnu-sańgate
kadā kariṣyasīha mam kṛpā-katākṣa-bhajana (1)

asoka-vṛkṣa-vallari-vitana-mandapa-sthite
pravāla-vala-pallava-prabha aruṇāṅghri-komale
varābhaya-sphurat-kare prabhūta-sampadālaye
kadā kariṣyasīha mam kṛpā-kaṭākṣa-bhājanam (2)
(Sri Radha-krpa-kataksa-stava-raja)
(1)
Sukadeva, Nārada, Uddhava, und all die größten Weisen bringen stets zu Deinen Lotos-Füßen Gebete dar; sich an Dich erinnern und um Deinen Dienst beten nimmt auf wundersame Weise alles Elend fort, all die Sünden und Vergehen der drei Welten vergehen.

Dein freudvolles Antlitz erblüht wie ein Lotos,und Du bist in Spiele vergnügt in den Hainen von Vraja.

Du bist die Tochter von Vṛṣabhānu Mahārāja, und die innig Geliebte von Vrajendra-nandana, (mit welchem Du stets Spiele vollführst).

Oh Rādhike - wann, oh wann wirst Du mir Deinen barmherzigen Seitenblick bescheren-

(2)
Du weilst in einem Pavillion aus Kletterpflanzen, die sich an Aśoka-Bäumen hochranken. Deine zarten Lotos-Füße glänzen gleich roten Korallen, frisch gesprossenen Blättern, und gleich der aufgehenden Sonne.

Deine Lotos-Hände sind stets begierig, die sehnsüchtigen Wünsche Deiner Hingegebenen zu erfüllen und ihnen die Segnung der Furchtlosigkeit zu gewähren;

Du bist der Wohnsitz von üppigen, göttlichen Schätzen und Reichtümern.

Oh Rādhike - wann, oh wann wirst Du mir Deinen barmherzigen Seitenblick bescheren-


Die weitsichtigen Weisen, die über die schreckliche Not der Lebewesen im fürchterlichen Zeitalter des Kali (Zeitalter des Streites und der Heuchelei) nachdachten, fragten Sūta Gosvāmipādā: „Oh Saumya, wie können die bedingten Lebewesen, die an der materiellen Existenz hängen, befreit werden ?"
Sūta antwortete: „Gemeinschaft mit Gott-Hingegebenen ist das einzige Mittel !“
Das Baden in der Ganga zerstört die Sünden. 
Aber allein dadurch, daß man Darsan von einem Gott- Hingegebenen hat, der dem Heiligen Namen hingegeben ist, werden alle Sünden zunichte gemacht !

Das direkte Ergebnis der Gemeinschaft mit Bhagavān´s Hingegebenen und dem Dienst zu ihnen ist die Erlangung von Prema (transzendentale Liebe zu Gott) !
Wenn ein Lebewesen zum Zeitpunkt des Todes nur den Heiligen Namen ausspricht, wird Nāma Prabhu ihm Prema verleihen.
(Bhajana-rahasya-vātti)
Srimad-Bhagavatam (11.2.37) sagt:
bhayaṁ dvitīyābhiniveśataḥ syād
īśād apetasya viparyayo 'smṛtiḥ
tan-māyayâto budha ābhajet taṁ
bhaktyaikayeśaṁ guru-devatātmā.

Angst entsteht, wenn sich ein Lebewesen aufgrund von Absorption in die äußere, illusorische Energie des Herrn als materieller Körper mißdeutet.
Wenn sich das Lebewesen so vom Höchsten Herrn abwendet, vergißt es auch seine eigene konstitutionelle Position als Diener des Herrn.
Dieser verwirrende, angstvolle Zustand wird durch die Kraft der Illusion verursacht, die ´maya´ genannt wird.
Deshalb soll ein intelligenter Mensch sich unbeirrt im unvermischten hingebenden Dienst zum Herrn engagieren,
unter der Führung eines echten spirituellen Meisters, den er als seine verehrungswürdige Gottheit und als sein ganzes Leben und seine Seele akzeptieren soll.

Das jiva (Lebewesen), das Bhagavan (Gott) abgeneigt ist, vergißt seine eigene konstitutionelle Natur wegen seiner Verbindung mit Maya. Durch diese Vergeßlichkeit wird er in die Vorstellung vertieft, daß er der materielle Körper ist, und somit denkt, „ich bin ein Halbgott", „ich bin ein menschliches Wesen". . . In diesem Zustand körperlicher Identifikation fürchtet er Alter, Krankheit, und so weiter.
Deshalb sollen diejenigen, die die Wahrheit kennen, ihren eigenen Guru als ´isvara´, den Höchsten, betrachten.
Mit anderen Worten, sie sollen ihn als ihren Meister sehen, der nicht verschieden ist von Bhagavan, und der Ihm sehr sehr lieb ist.
Durch exklusiver Hingabe sollen sie ein-pünktige Verehrung zum diesem isvara, ihrem Guru, ausführen.

So brachte Sri Caitanya Mahaprabhu alle Seine Gefährten, besonders Gadadhara Pandita; Er nahm Sannyas; und dann kam Er nach Jagannath Puri.
Auch Gadadhara Pandita kam mit Sri Caitanya Mahaprabhu nach Jagannath Puri. Mahaprabhu versprach Saci devi (Seiner Mutter), daß Er immer in Jagannath Puri bleiben würde, weil Saci-mata Trennungsschmerzen von Nimai (Sein kindlicher Name) empfand. So sagte Saci mata zu Mahaprabhu: „Geh nicht nach Vrindavan !".
Zu dieser Zeit gab es keine Flugzeuge oder Züge, deshalb sagte Saci mata zu Mahaprabhu: „Wenn du nach Vrindavan gehst, werde ich keine Nachrichten von Dir bekommen." Deshalb bat Saci mata Nimai: „Mein lieber Sohn, bleibe nicht lange in Vrindavan; Du kannst jedoch in Jagannath Puri verweilen".


Denn unsere heiligen Schriften erklären: ´sanyasi hoiya nayana jaya nidha desh´ – ´Ein Sannyasi kann nicht zu seinem Geburtsort gehen, das ist streng verboten.´
Deshalb sagte Saci mata: „Du kannst nicht in Navadvipa bleiben, aber Du kannst in Jagannath Puri verweilen. Während des Ratha-Yatra-Festivals werden die meisten Sich-Gott-Hingebenden aus Bengalen am Ratha-Yatra-Festival teilnehmen, und somit werde ich ihre Botschaften erhalten."

So, Ramani Siromani Mahaprabhu, der bekannt ist als ´Juwel des hingebungsvollen Dienstes´, versprach Seiner Mutter Saci devi, daß Er immer in Jagannath Puri bleiben werde.


Nachdem Er Sannyas genommen hatte, kam Mahaprabhu nach Jagannath Puri, und dort befreite Er Sarvabhauma Bhattacarya.
(Srila Gurudev sagt: „Vielleicht gehen wir am Abend zum Gambhira und auch zum Siddha-Bakula, dem Bhajan-Kutir von Haridas Thakur.“)
Gadadhara Pandita war Mahaprabhu am nächsten und liebsten, weil Gadadhara nicht verschieden ist von Srimati Radhika !


Im Caitanya-Caritamrta sind zwei Namen dort: einer ist Gadadhara Pandita, und der andere ist Gadadhara dasa. ´Gadadhara Pandita´ ist die direkte Manifestation von Srimati Radhika. Und der andere, ´Gadadhara dasa´, ist eine Erweiterung der Prakash von Srimati Radhika.

Gadadhara war sehr gelehrt und auch Er wurde in Goswami Parivar geboren, deshalb wurde Er ´Pandit Ji´ genannt. Zu dieser Zeit gab gleichwer der Gosvami-Parivaras, selbst ein kleiner Junge, diksa (Initiation), weil dies die Tradition ihrer Familie war.

Gadadhara Pandita kam nach Jagannath Puri und nahm Kshetra-Sannyas. Kshetra-Sannyas bedeutet, daß er nur an einem Ort bleiben kann. 
Gadadhara Pandita dachte, daß Mahaprabhu der Anweisung Seiner Mutter folgen würde, in Puri zu bleiben, und deshalb nahm Gadadhara Pandita Kshetra-sannyas und blieb an diesem Ort, Tota Gopinath, ´dem Garten von Gopinath´.

Jetzt gibt es hier Gebäude, aber zur Zeit von Mahaprabhu (1486) war dieser Ort voll schöner Blumen und Bäume. Gadadhara Pandita blieb hier und vollführte Seinen Bhajan. Mahaprabhu hatte so viel Liebe und Zuneigung für Gadadhara Pandita, so kam Mahaprabhu täglich hierher, von Gambhira zum Tota Gopinath, um Srimad Bhagavatam-katha von den Lotos-Lippen Gadadhara Pandita´s zu vernehmen.

Gadadhara Pandita war ein fachkundiger Sprecher des Bhagavatam. Er unterscheidet sich nicht von Srimati Radhika und das Bhagavatam unterscheidet sich auch nicht von Srimati Radhika !
Manchmal war Mahaprabhu völlig in der Stimmung der Gopis (der transzendentalen Kuhhirten-Mädchen von Vraja) versunken. Er dachte: „Nun bin Ich Radha und Ich fühle Trennungsschmerz von Krischna."


Im Herzen des uttama-Bhagavat (des hochklassigen erhabenen Gott-Hingegebenen) kommt große Stimulation (uddipana) auf.
vana dekhi 'bhrama haya – ei 'vṛndāvana'
śaila dekhi 'mane haya - ei' govardhana '
(CC Madhya 17.55)
Als Śrī Caitanya Mahāprabhu durch den Jhārikhaṇḍa-Wald kam, nahm Er es als selbstverständlich an, daß es Vrindavan war (der Wald von Vrindavana). Als Er über die Hügel ging, nahm Er es als selbstverständlich an, daß es Govardhana war.

yāhāṅ nadī dekê tāhāṅ mānaye – 'kālindī'
mahā-premāveśe nāce prabhu paḍe kāndi'
(CC Madhya 17.56)
In ähnlicher Weise, als Śrī Caitanya Mahāprabhu einen Fluß sah, nahm Er ihn sofort als den Fluss Yamunā an.
So war er im Wald mit großer ekstatischer Liebe erfüllt, und Er tanzte und fiel weinend nieder.


Ein uttama-Bhagavata ist in ekstatische Stimmung vertieft; wenn er einen Berg sieht, denkt er, daß es Giriraj Govardhan ist; wenn er einen Fluß sieht, denkt er, daß es die Yamuna ist; wenn er irgendeinen Wald sieht, denkt er, daß es Vrindavan ist. 
 In selber Weise dachte Mahaprabhu, als Er zu diesen Orten kam. Als da ein Banyanbaum war, dachte Mahaprabhu, daß dies Vamsi-vata sei; als da eine Sanddüne war, dachte Mahaprabhu, es sei Giriraj Govardhan.

Unsere Gosvamis verherrlichten Giriraj Govardhan:
hantāyam adrir abalā hari-dāsa-variyo
yad rāma-kṛṣṇa-caraṇa-sparaśa-pramodaḥ
mānaṁ tanoti saha-go-gaṇayos tayor yat
pānīya-sūyavasa-kandara-kandamūlaiḥ
(SB 10.21.18)
Oh Sakhis, dieser Berg Govardhana ist das Kronjuwel von Haris´ Dienern. Gesegnet ist sein Glück ! Durch die Berührung der Lotosfüße unseres prana-vallabha Sri Krischna und Baladeva Prabhu, der höchst angenehm ist für die Augen, blüht Govardhana vor Freude, und liefert kristallklares Wasser, weiches Gras, wundervolle Höhlen, und verschiedene Wurzeln. Indem er so Sri Krischna und Balarama dient, die von den Hirtenjungen und Kühen umgeben sind, ehrt er Sie zuhöchst."

Sri Radhika sprach diesen Vers - hantāyam adrir abalā hari-dāsa-variyo: ´Oh Sakhis (Freundinnen) ! Dieser Giriraj Govardhana ist der oberste Diener von Sri Hari ! Als Krischna auf den Giriraja kletterte, zitterte Giriraja. Giriraja gibt Blumen, Früchte, Kräuter, und Wasserfälle; daher sagte Srimati Radhika, wie schön Govardhana Krischna dient.


Wie kann man sagen, daß man ein großer Gott-Hingegebener ist ?
Durch seine Stimmung des Dienens !
Du kannst Gott auf 3 Arten dienen: mit deinem Verstand, mit deinem Körper, und mit deinem Herzen - kayi (Körper), vaci (mit dem Mund, Hari-katha sprechend), und manasik (mit deinem Verstand):

Auf diese Weise dient Giriraja Govardhana unserem geliebten Krischna:

pramada-madana-līlāḥ kandare-kandare te
racayati nava-yūnor dvandvam asminn amandam
iti kila kalanārthaṁ lagnakas tad-dvayor me
nija-nikaṭa-nivāsaṁ dehi govardhana tvam (2)
(Śrī Govardhana-vāsa-prārthanā-daśakam,
Śrīla Raghunātha dāsa Gosvāmī)

Das Jugendliche Göttliche Paar vollbringt in jeder Ihrer Höhlen herrliche Liebes-Spiele. So, da du Zeugnis Ihrer Līlās möglich machst, oh Govardhana, gib mir bitte Aufenthalt an deiner Seite.

Er macht schöne Höhlen, in denen Radha und Krischna verliebte süße Spiele vollführte.

Wenn also Mahaprabhu an diesen Ort zu kommen pflegte, entwickelten sich große ekstatische Stimmungen.


(1)rādhā-kuṇḍa-taṭa-kuñja-kuṭīra
govardhana-parvata, yāmuna-tira 
(2)kusuma-sarovara, mānsa-gaṅgā kalinda-nandinī vipula-taraṅgā 
Eine weinbedeckte Laube am Ufer von Radha-kunda; der Govardhana Hügel; die Ufer der Yamuna;
Kusuma-sarovara; Manasa-ganga; die Tochter des Kalinda Berges (Yamuna) mit ihren sich ausdehnenden Wellen"

Von Srila Bhaktivinod Thakur kommt auch dieser Vers:
(1) cintāmaṇi-maya, rādhā-kuṇḍa-taṭa
tāhe kuñja śata śata 
prabāla-vidruma-maya taru-latā 
muktā-phale abanata 

Die Ufer des Śrī Rādhā-kuṇḍa bestehen aus transzendentalen, Wunsch-erfüllenden Edelsteinen. In der Nähe gibt es Hunderte von wunderschönen Kuñjas.
Die Bäume und Kletterpflanzen, die aus Korallen bestehen, sind schwer behängt mit einer Fülle von Perlenfrüchten.

Wenn Mahaprabhu hierher kam, sprang Er für gewöhnlich in den Ozean und dachte, daß es die Yamuna wäre, die nach Konarka gehe; manchmal pflegte Er Chakra-Tirtha zu besuchen; und so war Mahaprabhu in ekstatische Stimmungen vertieft.
Gadadhara Pandita sprach das Srimad Bhagavatam, besonders Gopi-gita-katha - sehr süß ! - besonders als Krischna aus dem rasa-Tanz verschwand und alle Gopis sich von Krischna getrennt fühlten.
Als Gadadhara Pandita Gopi-gita rezitierte, waren alle von göttlicher Liebe völlig berauscht:


gopya ūcuḥ:
jayati te 'dhikaṁ janmanā vrajaḥ
śrayata indirā śaśvad atra hi
dayita dṛśyatāṁ dikṣu tāvakās
tvayi dhṛtāsavas tvāṁ vicinvate (1)
śarad-udāśaye sādhu-jāta-sat
 sarasi jodara-śrī-muṣā dṛśā
surata-nātha te ‘śulka-dāsikā
vara-da nighnato neha kiṁ vadhaḥ (2)
(Gopi-gita / Srimad Bhagavatam 10.31)

Die Gopīs sagten: „Oh Allerliebster, wegen Deiner Geburt in diesem Land ´Vraja´ ist es sogar noch glorreicher geworden als Vaikuṇṭha und andere Planeten. Aus diesem Grund schmückt Lakṣmī es auf ewig mit ihrer Gegenwart. Es ist nur Deinetwegen, daß wir, Deine Gopīs, unser Leben erhalten. Wir suchen Dich in allen Richtungen. Deshalb zeige Dich uns bitte!

Oh Meister verliebten Vergnügens - Śrī Kṛṣṇa ! Oh Bescherer von Segnungen – wird das Töten von uns, Deiner unbezahlten Diener, durch den Blick Deiner Augen, welche sogar die stolze Schönheit des perfekt geformten, erblühten Lotos stehlen, nicht als Mord betrachtet ?"


Diese Gopi-gita kann in vielen verschiedenen Weisen gesungen werden. Aber die beste Melodie heißt ´kanaka manjari canda´. Kanaka ist eine Blume, die Rauschgifte produziert. Ich bin sicher, daß ihr das alle wisst. . . Ganja (Drogen) kommt von ´dhkura´.
Ihr seid alle Sich-Gott-Hingebende, also nehmt keine Drogen ! Sonst werdet ihr in die Hölle gehen.
Hier bedeutet ´kanaka´ ´berauschende Blätter´, und ´manjari´ bedeutet ´weiche Blütenknospen´. Wenn man das also nimmt, fängt der Kopf an, sich zu drehen. In selber Weise: wenn du die Gopi-gita singst, fängt dein Kopf an, sich zu drehen, und Rausch wird kommen.

tava kathāmṛtaṁ tapta-jīvanaṁ
kavibhir īḍitaṁ kalmaṣāpaham
sravaṇa-maṅgalaṁ srīmad ātataṁ
bhuvi gṛṇanti ye bhūri-da janāḥ (9)
(Gopi-gita/
Srimad Bhagavatam 10.31)

Ambrosische Erzählungen über Dich sind das Leben und die Seele derer, die durch Trennung von Dir gequält werden.
Höchst gelehrte Gott-Hingegebene (wie Brahmā, Śiva, und die vier Kumāras) singen davon.
Diese Erzählungen besiegen die Not von aufgegangenen (prārabda) und noch nicht aufgegangenen (aprārabda) Sünden.
Einfach diese ambrosischen Erzählungen zu hören, bescheren Glückverheißung, und sie bescheren den Reichtum von Prema.
Persönlichkeiten, die Deine Spiele verherrlichen, erweitern den Nektar der Erzählungen über Dich.
Deshalb: diese Person, die von Deinem līlā-kathā Kīrtana in dieser Welt ausführt, ist der großzügigste Wohltäter.


Auf diese Weise also genoß Caitanya Mahaprabhu diese süßen verschiedenen Spiele von Radha und Krischna.


Einmal, als Mahaprabhu und Gadadhara am Strand entlanggingen, sagte Mahaprabhu plötzlich zu Gadadhara: „Ich möchte Dir eine sehr wertvolle Sache geben !" Gadadhara sagte: "Ja, Prabhu, was willst Du geben ?" Mahaprabhu fing an, mit Seinen Fingern im Sand zu graben. Dann zeigte Mahaprabhu eine schöne vigraha (transzendentale Form): Gopinath ! 
Gopinath ki jay !!“
Mahaprabhu sagte zu Gadadhara: „Nimm dies und verehre diesen Thakur Ji !"
Zu dieser Zeit stand Thakur Ji in stehender Position. In all unseren Gaudiya Tempeln steht Thakur Ji - nicht sitzend. Warum steht Er ?
Mein Gurudev sagte, weil Thakur Ji sehr begierig ist, Darsan (transzendentale Sicht) von Seinen Hingegebenen zu nehmen ! Wenn Er sitzen würde, würde es ein bisschen spät sein, Seine Hingegebenen zu begrüßen -


Durvasa ging nach Vaikuntha. Zu dieser Zeit machte Laksmi Devi carana-seva (Sie diente den Lotos-Füßen Ihres Gemahl Lord Narayana Bhagavan) und die Tür wurde ein wenig geschlossen. Durvasa kam und er war so wütend. Er sagte: „Willst Du mich nicht willkommen heißen ?", und er trat gegen die Tür. Die Tür ging auf und er trat Vishnu auf die Brust. Lord Vishnu sagte: „Mein Herz ist sehr hart, aber deine Füße sind sehr weich, und deshalb bin Ich sicher, daß du Schmerzen hast. Laß mich deine Füße massieren -" Lord Vishnu sagte: „Durvasa, die Symbole von deinen Füßen werden immer in meinem Herzen bleiben.“
Deshalb gibt es zwei Symbole auf der Brust von Lord Vishnu, ´bhibu lanchika caran cin´ und ´shivaka´, was eine goldene Linie bedeutet, die Laksmi devi repräsentiert.

Aus diesem Grund steht Thakur Ji in allen Gaudiya-Tempeln - bereit, um Seine Sich- Hingebende unverzüglich zu begrüßen.

Gadadhara verehrte also Gopinath. Als Caitanya Mahaprabhu ging, fühlte Gadadhara Trennungsschmerz von Mahaprabhu und manchmal, in so viel Trennungsstimmung, konnte Gadadhara die Mala (Blumen-Girlande) nicht umlegen, um sie Gopinath Ji umzulegen. Was tat Thakur Ji also ? Er setzte sich !!
Wenn ihr um 5 Uhr morgens zur Mangal-Arati kommt, werdet ihr sehen, daß Gopinath in sitzender Position ist. So wurde also dieser Tota Gopinath von Gadadhara verehrt.


Als Mahaprabhu in Navadvipa Dhama wohnte, blieb Gadadhara immer bei Mahaprabhu. Deshalb heißen Sie ´Yugala-sarkar´. Wo Gadadhara ist, da ist auch Mahaprabhu !

In Bengalen werden sie ´Gadai-Gauranga´ genannt. In Navadvipa-dhama nennen sie alle ´Gadai-Gauranga´. In Chapahati: ´Gaura-Gadadhara´.
Die Frage wird aufkommen, warum Mahaprabhu nicht bei Gadadhara blieb, nachdem Er Sannyas genommen hatte, aber Er stattdessen in Gambhira weilte ! - Sein sevaka (Diener) Govinda war immer bei Mahaprabhu, warum also nicht Gadadhara ?
Das ist sehr vertraulich - vielleicht erzähle ich es euch später !

Mahaprabhu pflegte jeden Tag hierher zu kommen, um vertraulichen gopi-hari-katha zu hören (Beschreibungen der transzendentalen Spiele der Kuhhirten-Mädchen und Krischna).

Thakur Ji wurde hier direkt von Caitanya Mahaprabhu manifestiert ! Dieses Thakur Ji ist unserem Srila Gurudev äußerst nah und geliebt. Ich erinnere mich an 1992 oder ´93; als zu dieser Zeit Kshetra-Parikrama stattfand, kamen alle hochklassigen Gott-Hingegebenen wie Janardan Maharaj, Puri Maharaj, Trivikrama Maharaj, Vaman Maharaj, und unser Gurudev Srila Narayana Maharaj - sie kamen alle. Gurudev Vaman Maharaj sagte: „Heute Nacht sagte Gopinath Ji, ich solle Ihm Stoff (neue Kleidung) geben, aber ich brachte kein Tuch mit." Srila Narayan Maharaj sagte: „Ich habe Tuch für Gopinath Ji gebracht -". So sprach Thakur Ji also direkt zu Seinen geliebten Hingegebenen !
Gaura premananade Hari haribol !