Fasten an Ekadasi

Auszug aus einer Klasse
von Sri Srimad Bhaktivedanta Narayan Gosvami Maharaj
Los Angeles, Kalifornien, am 5. Juni 1998


Was ist die Spezialität desjenigen Tages, 

welcher den Namen´Ekadasi´ trägt ?


Es ist der 11.Tag nach dem dunklen Mondtag (Amavasya) 

und der 11.Tagnach dem Vollmondtag (Purnima).


Wir haben 11 Sinne: 5 Arbeitssinne und 5 Wissen-erwerbende Sinne; 

das macht 10, und der Geist ist der elfte. Mit diesen 11 Sinnen sollen wir 

versuchen, Krischna näher zu kommen !


Ekadasi - durch unsere 11 Sinne machen wir 'upavasa'; ´upa´ bedeutet ´sehr nah´, und ´vasa´ bedeutet ´wohnen´ - am Ekadasi-Tag sollen wir versuchen, Krischna näher zu sein - mit unserem ganzen Geist und Körper, und mit allen Sinnen !

Ekadasi nicht zu folgen wird schädlich sein für uns
an Ekadasi kommt der Mond der Erde näher, und darum zieht er Wasser an von überall her - vom Meer, vom Fluß, von unserem Körper usw.. Wenn man an diesem Tag irgendwelche Körner zu sich nimmt, saugen die Körner sich voll gleich Fließ-Papier; und wenn man Wasser trinkt, wird das Wasser sehr rasch den Körper wieder verlassen.

Falls man allerdings Körner und Wasser zusammen nimmt, werden die Körner wie Fließ-Papier oder Baumwolle, d.h. die Körner halten das Wasser. Selbst wenn du die Baumwolle quetschst, bleibt immer etwas Wasser. Ähnlich: wenn du irgendein Getreide ißt, wird es wie ein Schwamm; es wird viel Wasser halten. Der Mond wird das Wasser anziehen, und alle deine Krankheiten werden zunehmen. Man kann das am Meer sehen; zu dieser Zeit gibt es hohe Gezeiten, und die Wellen werden sehr hoch. 
In ähnlicher Weise ist es in unserem Körper: wenn eine Person schon eine Krankheit hat, erhöht sich seine Krankheit von Ekadasi bis Purnima (Vollmond), und von Ekadasi bis Amavasya (Neumond). Wir haben das in Krankenhäusern geprüft, und wir sehen, dass von denen, die in Krankenhäusern sterben, die meisten von ihnen an diesen Tagen sterben.

Kontrolliere dein Ess-Verhalten, und nimm an Ekadasi keine Körner zu dir !

"Jemand, der am Ekadasi-Tag fastet, ist frei von allen Arten von sündvollen Aktivitäten und schreitet fort im frommen Leben"

Es ist besser, ´nirjala´, d.h. ´vollkommenes Fasten ohne Wasser´ durchzuführen. Auch heutzutage beachten so viele Menschen in Indien ´nirjala-Ekadasi´ - sogar junge Buben, und selbst bei einer Temperatur von 48 Grad Celsius; dennoch führen diese Leute ´nirjala´ aus. Es komm ihnen kein Schaden zu, vielmehr beseitigt dieses Fasten alle Krankheiten.
Sei achtsam, Ekadasi einzuhalten, damit du Krischna näher kommst - zu Krishna, und zu jenen Persönlichkeiten und Dingen, die mit dem Herrn zusammenhängen.
Dazu gehören Tulasi, Ganga, Yamuna, Vrindavana, Giriraja, 

und jeder Tempel von Sri Sri Radha-Krsna. Es bezieht sich vorallem auf Seine reinen Hingegebenen - die rasika- und tattva-jna uttama-Adhikaris (erstklassige reine Gott-Hingegebene), und selbst auch auf madyama-Adhikaris (Hingegebene auf der mittleren Stufe) - mit ihnen Gemeinschaft pflegen, (im Geist) in Vrindavana lebend, in der Nähe der Tulasi-Pflanze sein, in Puri-dhama, wo Sri Caitanya Mahaprabhu für lange Zeit verweilte, zum Sri Govinda Tempel und Sri Gopinatha Tempel, und zu allen Tempeln; und falls du betest, und Hari-katha hörst, wirst du Krischna näher kommen; dies bedeutet ´upa-vasa´ (nahe beiwohnen). Versuche, keine weltlichen Aktivitäten an Ekadasi zu tätigen.
Wir sollen mindestens einen Tag in zwei Wochen nutzen, um Sri Sri Radha und Krischna näher zu sein, und auf diese Weise wirst du deine Bhakti nicht verlieren.
Deine Bhakti wird durch ihre Gemeinschaft sicherlich zunehmen, und deshalb hat Krischna diese Gelegenheit arrangiert - Er Selbst ist zu Ekadasi geworden ! In der Gestalt von Ekadasi lädt Er uns ein: "Heute solltest du deine elf Sinne Mir geben !" Das ist eine sehr gute Sache - Krischna ist zu Ekadasi geworden - also sollen wir versuchen, es zu beachten !

Ekadasi ist die Mutter der Hingabe. Falls du Ekadasi beachtest, wird Bhakti sicherlich kommen ! Es mag wie eine gewöhnliche Sache erscheinen, aber es ist überhaupt nicht gewöhnlich !


´Parana´ - das Fasten muß dann am darauffolgenden Tag gebrochen werden - zu vorgeschriebener Zeit.

Maharaja Ambarisa nahm etwas Caranamrita (Badewasser der Bildgestalt), das war nicht ´parana´, und zur selben Zeit war es doch ´parana´, denn dieses Caranamrita gilt nicht als Getreide oder als Essen.
Falls man nirjala-Ekadasi (Fasten auch von Wasser) beachtet, und wenn man dann am nächsten Tag zur spezifischen Zeit Caranamrita trinkt, um das Fasten zu brechen, dann gilt dieses Caranamrita auch als ´parana´.
Andernfalls, wenn man Früchte und Wasser an Ekadasi zu sich nimmt, muss man das Fasten mit Getreide brechen !

Maharaja Ambarisa beachtete ´nirjala´ für 3 Tage. Am 1.Tag trank er 1x Wasser, am letzten Tag (Dvadasi, der Tag nach Ekadasi) 1x, und dazwischen, den ganzen Ekadasi-Tag, machte er ´nirjala´. Er schlief nachts nicht, nicht einmal für einen Moment. Vielmehr sang er immer Sri Krischna´s Namen und Ruhm - das ist der Prozess von Ekadasi.

Wir sind nicht wie Maharaja Ambarisa qualifiziert, also hat Krischna uns einige Zugeständnisse gegeben, und Srila Bhaktivedanta Swami Maharaj hat uns noch mehr Zugeständnisse gegeben. Man kann Früchte nehmen, Milch und Quark, kein Problem, aber beachte Ekadasi - nimm keine Körner !

Versuche, 1 Mahlzeit am Tag zu nehmen (nach 12 Uhr mittags), aber wenn du nicht in der Lage bist, kannst du 2 x nehmen; aber nicht 3x, 4x, 5x, 6x - mit 1 Kilo Saft, Rabari (eine indische Süßigtkeit), 1 Kilo Mango, Fruchtsaft, Orangensaft, und danach Apfelsaft - deinem Magen keine Pause zugestehen, vielmehr immerzu essen - das sollen wir nicht machen !
1 oder 2 Mahlzeiten sind genügend - und jedes Mal soll man nur soviel Prasadam nehmen, um den Magen halb zu füllen, und der halbe Magen soll leer bleiben; nimm sehr wenig - dann ist es Ekadasi !