Srimad Bhagavat Saptaha, 4.Tag, Teil 1/3

Heute ist der 4. Tag des Srimad Bhagavat Saptaha.

Nach dem Govardhana-dharan-Lila hat Sukadeva Gosvamipada so viele süße Lilas (Spiele) über Krischna erzählt.

Er sprach auch über Krischnas höchstes Lila, Rasa-lila-katha. Dieses Lila (Rasa-lila) ist äußerst vortrefflich und das Höchste.


Krischna sagte zu den Gopis (Kuhhirten-Mädchen), „Ich werde all eure Wünsche erfüllen“, als Er ihre Kleider in einem Lila stahl, genannt 'Vastra-haran-lila'. Zu diesem Zeitpunkt war Krischna 6 Jahre alt.

Die Gopis führten strenge Entsagung aus, Katyayani-vrata genannt:

katyayani maha-maye maha yogini adhisvari

nanda-gopa-sutam devi patim me kuru te namah

iti mantram japantyas tah pujam cakruh kumarikah

(Srimad Bhagavatam 10.22.4)

Oh Katyayani, oh Maha-maya, oh Yoga-maya, gebt uns eure Segnungen, damit der Sohn von Nanda Maharaj unser Geliebter wird“.

Nitya-siddha-gopis (ewig perfekte Gopis) wie Radha, Lalita, Vishaka, oder Rupa Manjari haben Katyayani-vrata nicht ausgeführt. Nur Sadhana-siddha-gopis (Gopis, welche die Vollkommenheit durch die Ausführung von Sadhana-bhakti erreicht haben) wie Muni-cari und Sruti-cari haben Katyayani-vrata befolgt.

So, in unserer Guru-parampara, oder Guru-varga, hat also niemand Katyayani-vrata befolgt. Da wir hauptsächlich Kartika-vrata, Radha-vrata, oder Urja-vrata (Radharani's Vrata) ausführen, sagte uns Gurudeva, dass keine Notwendigkeit besteht Katyayani-vrata auszuführen; wir haben Kartika-vrata bereits befolgt.



Einer von Srimati Radharani's Namen ist Urjesvari - urja bedeutet Kraft oder Stärke. Alle Kraft kommt von Srimati Radhika. Indem wir Radha-vrata, Kartika-vrata, oder Urja-vrata befolgen, besteht keine Notwendigkeit, Katyayani-vrata zu befolgen, denn unsere Istadevi (verehrte Gottheit) ist Srimati Radhika.

madisa-nathatve vraja-vipina-candram vraja-vane-

svarim tam-nathatve tad-atula-sakhitve tu lalitam

visakham siksali-vitarana-gurutve priya-saro-

girindrau tat-preksa-lalita-rati- datve smara manah.

(Manah siksa, Vers 9)

Oh Geist, erinnere stets Vrindavan-candra Sri Krischna als den Prana-natha (Herr meines Lebens) meiner Swamini Sri Radhika;

Vrindavanesvari Srimati Radhika als Seine Geliebte oder meine Swamini;

Sri Lalita als die unvergleichliche Freundin meiner Svamini;

Sri Visakha als den Siksa-guru im Unterweisen all der Gopis, im Machen von Arrangements im Sri Yugala-seva (Dienst zum Göttlichen Paar);

und Radha-kunda und Giriraj Govardhana als diejenigen, welche Darshana (Sicht) gewähren von Sri Radha-Krischna und erhabene Rati (Liebe) für Ihre Lotos-Füße schenken.”


Raghunath Das Gosvami erklärt im Manah Siksa, dass unsere Istadevi Srimati Radhika ist, und indem wir Kartika-vrata, Radha-vrata, Urja-vrata befolgen, ist es nicht nötig, Katyayani-vrata zu befolgen.


Aber im Srimad Bhagavatam erklärt Sukadeva Gosvami auch, wie die Sadhana-siddha-gopis 'Katyayani-vrata' ausführten; wie sie am letzten Tag alle anderen Gopis, wie Radha, Lalita, und Vishaka riefen, und wie Krischna an diesem Tag ihre Kleider gestohlen hat. Dies wird Vastra-haran-lila-katha genannt.


Es gibt viele Lehren in diesem Lila; alle Lilas sind darin enthalten. Es gibt so viele Gründe, warum Krischna die Kleider der Gopis gestohlen hat.


Einige Lilas von Krischna sind außergewöhnlich und jenseits unserer materiellen Auffassung. Viele Leute kennen Krischna-tattva, Radha-tattva, oder Gopi-tattva nicht, und manchmal kritisieren sie Krischna: „Oh, Krischna stahl die Kleider der Gopis - wieso hat Er dies getan?“. Sie haben eine weltliche Auffassung, und argumentieren aus diesem Grund auf diese Weise. Aber Krischna wird Rasika-shekara genannt - Er ist der höchste Rasika, und Er genießt verschiedene Rasas (Wonnen).

Krischna gab den Gopis auch eine Segnung:

saṅkalpo viditaḥ sādhvyo

bhavatīnāṁ mad-arcanam
mayānumoditaḥ so ’sau
satyo bhavitum arhati

(SB 10.22.25)

Lord Krischna sagte:

Oh heilige Mädchen, Ich verstehe, dass euer wirkliches Motiv in dieser Entsagung gewesen war, Mich zu verehren. Diese Intention ist von Mir anerkannt, und in der Tat, es wird eintreten müssen.“

na mayy āveśita-dhiyāṁ
 kāmaḥ kāmāya kalpate
bharjitā kvathitā dhānāḥ
 prāyo bījāya neśate

(SB 10.22.26)

Die Wünsche derer, die ihren Geist auf Mich fixieren, führt nicht zum materiellen Wunsch nach Sinnenbefriedigung; gleich Gerstenkorn, das von der Sonne gebrannt und dann gekocht, nicht länger wachsen kann zu neuen Sprossen.“


Jemand der völlig in Mich absorbiert ist, wird befreit werden von allen Arten der Lust.“


Gerade wie jemand den rohen Voll-Reis oder das Getreide kocht, und dann wieder in die Erde einpflanzt, dieses Getreide wird niemals mehr sprießen.“


So, Krischna gab die Segnung zu all den Gopis auf diese Weise: „Nun gebe Ich euch eine Segnung: in euren Herzen wird niemals irgendeine Art von Lust existieren. All eure Lust wird zerstört sein“.


Denn jemand, der materielle Lust hat, ist nicht qualifiziert, in den Rasa-Tanz einzutreten. Aus diesem Grund schafft Krischna eine Ebene für die Gopis, um in den Rasa-Tanz einzutreten.


Einige von diesen Gopis sind Nitya-siddha, ewige Gefährtinnen von Krischna. Manche sind Sadhana-siddha, welche das Gopal-Mantra und Krischna-Mantra Jahre lang, tausende von Jahren bzw. für Millionen von Jahren, gechantet haben. Wie ist es für sie möglich, Lust im Herzen zu haben? Es ist unmöglich, aber für Loka-siksa, 'um andere zu lehren', gibt Krischna den Gopis seinen Segen.

na mayy āveśita-dhiyāṁ
 kāmaḥ kāmāya kalpate
bharjitā kvathitā dhānāḥ
 prāyo bījāya neśate

(SB 10.22.26)

Für jemand, der vollständig in Mich vertieft ist, dessen Herz völlig rein ist, wird sich Lust niemals manifestieren; gerade wie gekochter Reis oder Weizen nicht sprießt, wenn er wieder in die Erde gesteckt wird.“


Krischna hat zwei Arten von ehelichem Lila. Eines wird Vilasa genannt, das andere Samprayoga. Vilasa bedeutet 'lachen, scherzen, und verschiedene Handlungen'. Samprayoga bedeutet 'direktes Treffen'. Diese Sorte Lila wird Samprayoga genannt.


So, als Krischna 6 Jahre alt war, vollführte er Vastra-haran-lila; Er stahl die Kleider der Gopis. Und zu diesem Zeitpunkt waren die Gopis auch sehr klein, manche 2 Jahre, manche 4 Jahre, und ein paar 6 Jahre, aber nicht älter. Kannst du dir 2, 4, oder 6 jährige Mädchen mit Lust vorstellen? Sie wissen noch nicht einmal, ob sie männlich oder weiblich sind! Wenn du auf's Land gehst, springen die 6- und 10 jährigen Jungen und Mädchen überall komplett nackt herum und spielen. Sie wissen nicht einmal, ob sie männlich oder weiblich sind, sie haben keine Idee davon, wie soll es also für diese Kinder möglich sein, Lust zu empfinden ?


So, Krischna, als Er 6 Jahre alt war und die Kleider der Gopis im vastra-haran-lila stahl, sagte Er ihnen, „Ich werde euch eine Segnung geben, und nächstes Jahr werde Ich all eure Wünsche erfüllen“, da sie das Katyayani-vrata ausgeführt hatten.


Aber am selben Tag des folgenden Jahres, als Krischna 7 Jahre alt war, störte Indra, der der König der himmlischen Planeten ist, die Vrajavasis (die Einwohner von Vrindavana), indem er so viele Stürme, Hurricanes, Tsunamis, und andere Arten von Leid schickte. Aus diesem Grund hob Krischna Giriraja Govardhana an, und in diesem Jahr erfüllte Krischna nicht die Wünsche der Gopis. Der Gopi-rasa-Tanz war in diesem Jahr nicht möglich.


Dann, im darauf folgenden Jahr, als Krischna 8 Jahre alt war, vollführte er das Rasa-lila mit den Gopis. Ein Name des Rasa-lila ist Kama-vijay-lila. Kama-vijay bedeutet 'der Eroberer der Lust', jemand der die Lust überwunden hat.


Niemand kann die Lust überwinden. Selbst kleine Insekten, von der Ameise bis zu Brahma, tanzen in Lust.


Obwohl Brahma, Siva, und Narada Mukta-purusa (befreite Seelen) sind, das ist wohl wahr, machen sie dieses Lila; auch sie sind durch Kama (Lust) beeinflusst.


Sie sind Mukta-purusa, und in ihren Herzen gibt es keine Lust, das ist wahr - sie zeigen in ihrem Lila, dass Lust eine gefährliche Sache ist - und wie sie alle Lebewesen zum Tanzen bringt.


Brahmaji rannte seiner Tochter Sandhya hinterher, und zu diesem Zeitpunkt lachten Maric's sechs Söhne über ihn; und er verfluchte sie. Sie wurden als die ersten sechs Söhne von Devaki geboren und wurden durch Kamsa getötet.


Manchmal können wir die Handlungen eines Mukta-purusa (befreite Seele) nicht verstehen. Manchmal begehen wir ein Vergehen.


Auch Siva rannte Mohini Murti nach. Nach dem Samudra-manthan (dem Quirlen des Milchozeans) rannten die Halbgötter und Dämonen weg, als das Gift herauskam. Zu diesem Zeitpunkt kam Siva Ji und trank das Gift. Und wieder quirlten sie den Ozean, und Nektar erschien.


Zu diesem Zeitpunkt betrog Lord Visnu die Dämonen, und gab den Nektar den Halbgöttern. Dies wird Mohini-Mohan-lila genannt. Krischna manifestierte die Gestalt der freundlichen und schönen Mohini, einer wunderschönen jungen Frau; jeder war durch Ihre Schönheit berauscht.


Und zu diesem Zeitpunkt, als der Herr seine Mohini-svarupa (Form) manifestierte und den Nektar verteilte, war Siva Ji nicht da. Später erzählten alle Halbgötter und Halbgöttinnen ihm: „Oh, der Herr manifestierte Sich Selbst als eine sehr freundliche, und schöne junge Dame“. Darauf sagte Sivaji zu Lord Visnu: „Ich möchte deine Mohini-murti (Gestalt) sehen“.


Denn das ist unsere Natur - wer will nicht das Gesicht eines freundlichen, schönen jungen Mädchens sehen? Wer will das nicht?


Visvamitra gab sein dhyana (Meditation) auf, als Menaka, welche die beste Tänzerin der himmlischen Planeten ist, vor ihn trat und einfach nur mit ihren Armreifen und Fußglöckchen klimperte. Visvamitra's Meditation war vollkommen zerstört. Er schaute ihr in die Augen, packte dann ihre Hand und fing an, mit ihr zu tanzen.


So, Siva Ji sagte zu Lord Visnu: „Prabhu, ich möchte deine Mohini-murti sehen. Du bist männlich, wie hast Du deine weibliche Form manifestiert? Ich möchte Deine weibliche Form sehen! Wie sieht Deine schöne weibliche Form aus - ich möchte sie sehen!“


Lord Visnu antwortete: „Mahadeva, nein, nein, nein. Frage mich nicht danach, hör nun auf. Bitte mich nicht darum!“

daivī hy eṣā guṇa-mayī
mama māyā duratyayā
mām eva ye prapadyante
māyām etāṁ taranti te

(Bhagavad-Gita 7.14)

Diese Meine göttliche Energie, bestehend aus den drei Erscheinungsweisen der materiellen Natur, ist schwer zu überwinden. Aber diejenigen, die sich Mir ergeben haben, können sie leicht darüber erheben.“


Meine Maya, 'Mohini', niemand kann sie überwinden. Oh Mahadeva, du bist Mein reiner Hingegebener, wünsche dir daher nicht, Meine Mohini-murti zu sehen…“. Aber Siva Ji sagte ihm: „Prabhu, ich bin ein Yogi, ich kontrolliere meine Sinne. Bitte, bitte, bitte, ich möchte deine Mohini-murti sehen“. Krischna sagte dann: „Okay, du hast etwas Stolz in deinem Herzen, dass du ein großer Yogi bist, der Kontrollierer deiner Sinne. Okay, ich werde deinen Stolz zerschlagen.


Dann manifestierte Krischna wieder die selbe Mohini-svarupa, ein sehr freundliches und schönes junges Mädchen, nicht älter als 16 Jahre. Der Herr, Seine Glieder und Sein Leib, sind alle sehr schön und anziehend; Augen, Nase, Hände, Beine, alles ist sehr schön und anziehend:

madhuram madhuram akhilam madhuram

madhuradi pater akhilam madhuram

nayanam madhuram hasitam madhuram

nasanam madhuram valitam madhuram

chalitam madhuram bhramitam madhuram

madhuradi pater akhilam madhuram.


Wieder manifestierte der Herr die wunderschöne junge Mädchen-Form, und die Madhuri (Süße) war höchst vortrefflich.


Aber was ist die wahre Schönheit der Frauen? Was ist der Unterschied? Alle Schönheit ist gleich, aber eine besondere Art der Schönheit ist die Keuschheit. Wer will nicht berauscht werden durch die Keuschheit einer Frau? Dies ist sehr vertraulich.


Visvanatha Cakravartipada sagte das; ich gebe es nur weder. Ihr habt es vielleicht verstanden oder auch nicht, dass Krischna´s Schönheit unvergleichlich ist. Und als Er die Form des schönen und jungen Mädchens manifestiert hatte, wer hätte zu diesem Zeitpunkt seine Sinne kontrollieren können? Krischna manifestierte die bezaubernde, und schöne Mohini-svarupa - mit einer schlanken Taille; ich werde euch nicht zu viel erzählen, aber das Bhagavatam erklärt es; Sukadeva Gosvami kann darüber sprechen; ich kann nicht sprechen.


Zu diesem Zeitpunkt vergaß Siva Ji vollständig sein Statement, „Ich bin ein Yogi!“. Als Krischna Seine Mohini-svarupa mit der schlanken Taille manifestierte, und Sich nur ein bisschen bewegte, waren alle Tapasya (Entsagungen) und Yoga von Siva Ji erledigt. Krischna ist ausgesprochen geschickt im Tanzen - wessen Tanz kann sich mit dem von Ihm vergleichen ?


Während Krischna in Seiner Mohini-svarupa am Tanzen war, Sich auf diese und jene Weise bewegte, war Siva Ji nur noch am schauen, und sein Körper begann zu zittern. Siva Ji rannte in Ihre Richtung, um Sie zu umarmen. Aber Bhagavan, der als Antaryami (Überseele) die Herzen seiner Ihm-Hingegebenen kennt, rannte und rannte; und Siva Ji rannte Ihr hinterher, und versuchte, Sie zu schnappen.


Krischna umrundete 7 mal das gesamte Universum. Siva Ji jagte 'Ihr' nach, und verlor dabei sein Daur-kaupin (Unterwäsche). Er war vollkommen verwirrt durch diese lustvollen Wünsche. „Wie nur diese Mohini-svarupa fangen“; er vergaß, dass Visnu diese Mohini-svarupa manifestierte, und sein Statement: „Ich bin ein Yogi.“.Er war komplett berauscht von der Lust, während er Mohini hinterherrannte.


So viel Schweiß tropfte von seinem Körper, er war stark am Schwitzen, und dennoch rannte er Ihr hinterher, und war kurz davor, Sie zu erwischen …... Dann waren sie wieder am selben Ort, und Krischna, als Visnu, manifestierte Seine vierarmige Form und lächelte ihn an. Siva Ji war erstaunt: „Was? Was sehe ich? Ist dies ein Traum? Das ist Visnu, nicht eine Frau !??“


So, niemand kann Lust kontrollieren. In diesen Lilas also lehren uns Brahma, Siva, und selbst Narada, Mukta-maha-purusa, dass wir Lust (Lust ist eine Person, ´Kama Deva´ mit Pfeilen) nicht kontrollieren können.






Srimad Bhagavat Saptaha, 4.Tag, Teil 2/3

Narada Muni hat so viele Lilas. Ich könnte den ganzen Tag über sie sprechen. Er lehrt uns, dass wir Lust nicht kontrollieren können. Ich werde euch ein Lila über Narada Rishi erzählen:

einmal führte Narada Rishi strenge Entsagungen aus. Dann manifestierte sich die vorstehende Gottheit der Lust (Kama deva) in Form eines ausgesprochen freundlichen und schönen jungen Mädchens, und erschien vor Narada Rishi. Dann beendete Narada Rishi seine Entsagungen und öffnete die Augen. Dann brachte Kamadeva ihm seine Ehrerbietung dar und sagte: „Oh Narada, bitte verfluche mich nicht, obwohl ich hergekommen bin um deine Entsagungen zu stören - verfluche mich nicht! Ich weiß, dass du nun die Lust überwunden hast!“. Narada Rishi wurde ziemlich stolz: „Ich habe die Lust überwunden!“, dieser Hochmut kam: „Ich bin ein Maha-Yogi!“.


Dann kam Narada Rishi nach Brahma-loka (Satya-loka) und erzählte seinem Vater Brahma: „Ich habe die Lust überwunden. Kamadeva (Amor) wurde vollständig besiegt! Ich bin ein pukka Brahmacari (vollkommener Brahmacari (Mönch), der die Lust besiegt hat!“. Brahmaji sagte: „Oh mein Sohn Narada, sei nicht stolz! Ich bin dein Vater, und ich kann die Lust nicht besiegen. Wie ist es möglich, dass du sie besiegen kannst? Tatsächlich hat Kama Deva dich betrogen ! Selbst Indra und Chandra können die Lust nicht besiegen. Ich bin dein Vater und ich kann die Lust nicht besiegen. Wie es es möglich, dass du sie besiegen kannst?


Im Srimad Bhagavatam wird erwähnt, wie Indra die Form von Gautama Rishi manifestierte und versuchte, dessen Frau Ahalya zu belästigen. Indra und Chandra (der Mond), beide kamen. „Selbst Indra und Chandra konnten die Lust nicht überwinden und aus der Umklammerung von Kamadeva entkommen. Wie ist es möglich, dass du die Lust bezwingen kannst? Ich bin dein Vater, und ich kann es nicht. Sei also nicht stolz, du wurdest von Kamadeva getäuscht...“


Narada Rishi dachte sich: „Oh, vielleicht hat mein Vater die Lust nicht bezwungen, aber dies bedeutet nicht, das ich es nicht kann!“ Wenn mein Vater ungebildet ist, heißt das nicht, dass ich nicht gebildet sein kann. Warum auch nicht? Es ist nicht notwendigerweise der Fall, dass wenn mein Vater ungebildet ist, ich es auch sein werde. Dies musst nicht unbedingt stimmen“.


Dies war die Auffassung von Narada Rishi: „Mein Vater versteht mein Herz nicht...“, und er missachtete seinen Vater Brahma - guror avajna (Nichtbeachtung der Anweisungen des Gurus; seines Vater).


Dann ging er nach Kailash, um seinen älteren Bruder Siva Ji zu sehen, und sagte ihm: „Siva Ji, mein älterer Bruder, ich habe die Lust bezwungen! Kamadeva viel völlig zu meinen Lotos-Füßen nieder und sagte mir: „Oh Narada, du hast mich besiegt!“.


Zu dem Zeitpunkt sagte Siva Ji ihm: „Oh mein Bruder Narada, sei nicht stolz. Dein Vater und ich, wir können die Lust nicht bezwingen. Selbst Indra, Chandra, und auch die anderen Halbgötter können sie nicht besiegen. Wie ist es dann möglich, dass du das kannst? Oh mein Bruder, wenn du die Lust besiegt hast, glaube ich dir - aber behalte es für dich im Herzen; erzähle es niemandem; und werde deshalb nicht stolz!“


Narada Rishi wurde darauf hin sehr wütend: „Vater kann die Lust nicht bezwingen, und du kannst es nicht; bedeutet das, dass ich sie deswegen nicht bezwingen kann? Wie es möglich ist? Ich habe sie besiegt!“.


Siva Ji beschwichtigte Narada: „Oh Narada, höre auf meinen Rat, du bist mein jüngerer Bruder! Nur Lord Visnu kann die Lust besiegen, niemand anderes schafft dies! Sei darauf nicht stolz, gib dieses Thema auf, und höre auf, darüber zu reden. Schlage die Seite um, und geh zu einer anderen. Beende es hier“.


Jemand der so viel falsches Ego besitzt, wird auf niemandes Rat hören, dies ist 100% wahr.


Narada Rishi hatte so viel falsches Ego: „Ich habe die Lust besiegt! Ich habe die Lust besiegt! Ich habe die Lust besiegt!“.


Narada Rishi ging nach Vaikuntha-dhama (Narayana-loka). Lord Visnu saß dort, und Narada Rishi kam herein. Lord Visnu erweist Narada Rishi stets Respekt.


Wenn Narada Rishi nach Vaikuntha-dhama kommt, kann ihn niemand aufhalten. Er benötigt keinen Ausweis oder Pass. Der Sicherheitsdienst öffnet für ihn automatisch die Tore, „chalo“ (geh durch!).


Manchmal scherze ich....als die vier Kumaras damals nach Vaikuntha kamen und von Jaya und Vijaya am Tor gestoppt wurden, sagten die beiden: „Hey, stehenbleiben! Lasst uns euren Pass oder Ausweis sehen...“. (Obwohl es eine Tatsache ist, dass die vier Kumaras aufgehalten wurden, haben Jaya und Vijaya natürlich nicht wirklich nach ihren Pässen gefragt).


Lord Visnu erlaubt Narada Rishi immer einzutreten. Er sagt: „Egal unter welchen Umständen, ob mittags, um Mitternacht, oder wann auch immer, wenn Narada Rishi kommt, darf ihn niemand aufhalten!“ Lord Visnu hat für ihn so viel Liebe und Zuneigung.

So wie unser Gurudeva: er sagte zu Navina Krsna Brahmacari (Sripad BV Madhava Maharaja's Name, als er ein Brahmacari war): „Wenn Subal Sakha kommt, halte ihn niemals auf!“ (Subal Sakha war Sripad BV Vana Maharaja's Name als er ein Brahmacari war). Wenn Gurudeva krank war, war die Tür manchmal geschlossen. Als ich kam, sagte Navina Krsna Brahmacari: „Gurudeva ist krank“. Also kam ich für 1 oder 2 Tage nicht, und Gurudeva schimpfte mit mir: „Warum bist du nicht gekommen?“. Er sagte: „Unter allen Umständen musst du kommen!“. Ich erinnere mich gerade, dass Gurudeva mich auch niemals aufgehalten hat; ich konnte jederzeit in sein Zimmer kommen.


Das letzte mal als Gurudeva krank war, war am Govardhana. Manchmal war es den Sannyasis und Brahmacaris nicht erlaubt, in sein Zimmer einzutreten; aber wenn ich gegangen bin, konnte mich niemand aufhalten. Wenn ich an der Tür klopfte, mussten seine Diener öffnen. Andernfalls, wenn ich ihm erzählte, dass ich nicht kommen konnte, weil mich jemand aufgehalten hatte, wurde er sehr böse mit ihnen; aus diesem Grund hat mich niemand aufgehalten.


Sein Name ist Narada. 'Narada' bedeutet 'derjenige, welcher durch niemanden und unter keinen Umständen aufgehalten werden kann`. 'Na' bedeutet 'nicht', und 'rada' bedeutet 'aufhalten'; 'niemand kann ihn aufhalten'; sein Name ist 'Na-rada', das ist die Bedeutung von 'Narada'.


Als Narada Rishi kam, war Lord Visnu sehr erfreut. Narada Rishi setzte sich vor Lord Visnu, der auf einem höheren Sitz saß. Narada Rishi fragte: „Oh Prabhu (Herr), darf ich Dir etwas erzählen?“. Er hatte so viel Ungeduld, so viel Stolz. Bhagavan ist sarva-jna (allwissend) und antaryami (Er befindet sich im Herzen von allen), Er weiß alles. Er weiß, was in deinem Herzen ist. Und dennoch sagte Lord Visnu: „Ja, was möchtest du sagen?“. Narada Rishi sagte: „Prabhu ich habe schwere Entsagungen ausgeführt, und dann kam Kama Deva, der auch als Amor bekannt ist, zu mir, und sagte mir, dass ich die Lust überwunden habe, und das er besiegt wurde! Daher habe ich die Lust bezwungen!!“.















































Lord Visnu begann zu lachen: „hahaha gut, gut gut! schön, schön mein Sohn! Du bist ein guter Hingegebender! Du hast die Lust besiegt!“, und er tätschelte ihm auf seinen Rücken „Gut!“. Narada Rishi's Brust wurde noch aufgeblasener: „Genau! Mein Vater und mein Bruder waren auf mich neidisch! Nun unterstützt mich Visnu Selbst. Ich habe die Lust besiegt!“.


Dies ist Lord Visnu's Pflicht - wenn etwas Stolz aufkommt, wird der Herr immer eine Operation durchführen. Es gibt 2 Arten von Herzoperationen. Einmal die offene, direkte Operation, bei der die Brust geöffnet wird; und die Bypass-Operation, bei der die moderne Wissenschaft Linse, Elektronik, und Mikro-Chirurgie benutzt. Früher noch hat man die Brust aufgeschnitten, das Herz herausgenommen, und geschaut, wo sich die Blockade befindet. Heutzutage besteht dazu keine Notwendigkeit mehr; dies wird auch Bypass-Operation genannt.


Also dachte sich Sri Visnu: „Ich muss an seinem Herzen eine Bypass-Operation durchführen, nicht direkt, sonder indirekt, da sein Herz eine große Blockade hat. Es gibt dort sehr viel Stolz“. Lord Visnu verherrlichte Narada: „Du bist so toll, du bist mein bester Hingegebener! Danke dir, danke dir! Bleib für ein paar Tage bei Mir, Ich bin sehr glücklich, dass du die Lust besiegt hast!“.


Narada Rishi wurde daraufhin wieder stolz: „Lord Visnu verherrlicht mich. Mein Vater und mein Bruder sind auf mich neidisch und eifersüchtig, und daher glauben sie nicht, dass ich die Lust bezwungen habe!“.


Dann, eines Tages früh am Morgen, sagte Lord Visnu zu Narada: „Bitte komm mit mir mit, lass uns einen Morgen-Spaziergang machen.“ Narada Rishi fühlte sich ziemlich stolz: „Ja, ich darf mit Dir auf Deinem morgendlichen Spaziergang mitgehen“.


Lord Visnu und Narada Rishi spazierten für 1-2 Stunden bis tief in den Wald. Dann saßen die beiden unter einem Baum. Lord Visnu sagte: „Narada, heute bin ich äußerst durstig. Bring mir etwas Wasser. Finde heraus, wo es eine Quelle oder einen Teich gibt, und bring mir etwas Wasser“.


Lord Visnu war alleine, und Narada Rishi suchte nach einem Teich oder einer Quelle. Zusammen mit Maya manifestierte Lord Visnu einen äußerst hübschen, schönen Teich. In diesem Teich gab es schönes, frisches, kristallklares, blaues Wasser.

Viele Arten von Vögeln schwammen im Wasser, wie Enten und Schwäne. Es gab viele Arten von blühenden Blumen, und süßen Duft. Viele Vögel waren am Zwitschern, und Honigbienen summten über den Blumen. Es gab dort eine süße Brise, als ob Vasanta (Frühling) wäre.


Narada Rishi ging Schritt für Schritt in den Teich. Er dachte sich: „Zuerst werde ich etwas Wasser trinken, und danach werde ich etwas für Prabhu (Lord Visnu) mitnehmen“.


Durch Krischna´s Maya (illusionierende Energie) kam zur selben Zeit eine freundliche, und schöne junge Dame zu diesem Ort, um etwas Wasser zu holen. Sie hatte schöne Augen, Hände, und Beine. Ihre Hände und Finger waren äußerst schön, so wie die einer Dame, süß und weich, und mit rötlichem Nagellack. Ihr Haar war sehr hübsch und schön. Es war so lang, dass es ihr bis unter die Knie reichte, und ausgesprochen lockig. Sie nutzte ihren Seitenblick und zeigte verschiedene weibliche Aktivitäten (stri uschita bhava), wie z.b ein Lächeln.


Narada Rishi war kurz davor, das Wasser zu trinken, aber es viel ihm alles aus den Händen. Sein Körper begann zu zittern. Er schaute einfach nur, und seine Augen weiteten sich vollständig: „Wer ist sie?!“. Sie lächelte nur, und mit ihrem romantischen Seitenblick verzauberte sie ihn völlig.


Wie kommt prema? Liebe kommt zuerst durch Augenkontakt (nayana milan). Srimati Radhika sagte, „pahilehi raga nayana-bhange bhela – zuerst kam unsere Liebe von unseren Augen“. (Ramananda Samvada, CC Madhya 8.194)


Narada war völlig von ihr verzaubert. Er vergaß, dass er gekommen war, um etwas Wasser für Lord Visnu zu holen - er vergaß es vollkommen!


Narada Rishi fragte: „Bist du eine brahmacarini (Nonne)?“. Sie sagte: „Ja. Bist du ein brahmacari (Mönch)?“, und er antwortete mit „Ja“. Sie ist maya (die Illusion),und sagte: „Seit langer Zeit suche ich nach meinem Ehemann. Du bist der perfekte Ehemann für mich“. Narada antwortete: „Genau, genau, ich suche auch bereits seit vielen Jahren. Ich wollte eine perfekte Frau. Nun du, du bist die perfekte Frau für mich“.


Erinnert euch immer an die Srimad Bhagavat-Gita:

daivi hy esa guna mayi mama maya duratyaya

mam eva ye prapadyante mayam etam taranti te

(Bhagavat Gita 7.14)

Niemand kann Krischna's Maya bezwingen. Narada Rishi vergaß alles, und er heiratete sie, und sie hatten viele Kinder.


Lord Visnu lachte: „Sieh an, Stolz, Stolz! Er hat die Lust bezwungen - hahaha “.

Dennoch dachte sich Narada Rishi, dass er die Lust besiegt hatte, obwohl er völlig heruntergefallen war. Visnu dachte sich: „Ich muss ihm eine Lehre erteilen“, und wieder durch Krischna's Maya bedingt, kam eine große Flut, ein Tsunami.


Überall war so viel Wasser. Narada Rishi sah, dass seine Frau in eine Richtung trieb. Seine Söhne und Töchter schrien: „Papa! Papa!“. Seine Frau schrie: „Bitte rette mich, rette mich!“. Alle seine Sachen schwammen hier- und dorthin. Narada dachte sich: „Wie kann ich meine Söhne, Töchter, und meine Frau retten?“.


Wenn du mit deinen eigenen Augen siehst, wie deine Frau in eine starke Strömung gerät, und auch dein Sohn in einer starken Strömung treibt, wie willst du sie auffangen? Wie willst du sie retten? Was wirst du tun?


Dann fing Narada Rishi an zu weinen: „Oh Visnu, bitte rette meine Frau! Bitte rette meinen Sohn! Bitte rette meine Tochter! Bitte rette meinen Reichtum!“. Er weinte und weinte.


In der Zwischenzeit erschien Lord Visnu und sagte: „Oh Narada, warum weinst du? Was ist passiert?“. Narada antwortete: „Prabhu, meine Frau, mein Sohn, meine Tochter… was soll ich nun tun Prabhu? Prabhu, bitte rette mich, rette mich!“.


Lord Visnu sagte: „Narada, ich habe dich losgeschickt, um mir Wasser zu bringen! Wo ist mein Wasser? Erinnerst du dich daran?“. Narada dachte: „Oh..... das ist wahr.....!!“.


Und dann wieder - durch den Einfluss von Yogamaya - gab es kein Wasser mehr, keine Frau, keine Söhne, keine Tochter. Narada Rishi sah, dass er wieder am selben Ort war, an dem er zuvor gewesen war, zusammen mit dem Herrn unter dem Baum. Narada sagte: „Oh mein Gott, was ist passiert? Träume ich?“. Dann bemerkte er: „Danke dir Prabhu – meinen Dandavat (meine Ergebung). Nun habe ich erkannt, dass niemand die Lust bezwingen kann!“





Srimad Bhagavat Saptaha, 4.Tag, Teil 3/3


Ehe er das Rasa-lila beschrieb, fragte Sukadeva Gosvami, wer das Rasa-lila vollführt? Bhagavan, nur Er kann das Rasa-lila vollbringen. Für Menschen ist es nicht möglich; auch Halbgötter und Halbgöttinnen können nicht daran teilnehmen; selbst Inkarnationen von Bhagavan (wie z.b Lord Rama und Narayana) haben den Rasa-Tanz nie vollführt. Nur Vrajendra-nandana Syamasundara, der Svayam Bhagavan ist (die ursprüngliche Höchste Persönlichkeit Gottes), kann das Rasa-lila vollführen.


Warum erzähle ich das? Rasa-lila wird auch Kama-vijaya-lila genannt. Nur Lord Visnu, Bhagavan (Gott - derjenige, welcher alle Füllen in vollem Ausmaß besitzt), kann die Lust besiegen. Niemand anderes kann dies. Für Brahma, Siva, Narada, Indra, Chandra, und jeden Menschen ist es nicht möglich. Wer kann die Lust bezwingen? Niemand kann das, außer Lord Visnu. 

ete camsa-kalah pumsah krsnas tu bhagavan svayam

indrari-vyakulam lokam mrdayanti yuge yuge

(Srimad Bhagavatam 1.3.28)

Svayam Bhagavan vollführt das Rasa-lila. Kannst du das von irgendeinem Menschen sagen? Kannst du das von irgendeinem Halbgott oder Halbgöttin sagen? Kannst du das von anderen sagen? Brahma, Siva oder Narada? Sie können alle den Rasa-Tanz nicht vollführen. Nur Vrajendra Nandana Syamasundara, der Svayam Bhagavan Vrajendra-nandana Syamasundara ist, kann den Rasa-Tanz vollbringen.


Warum sage ich das? Man sagt auch dazu „eine Plattform schaffen“. Wer ist nun geeignet, das Rasa-lila zu hören, das ist die Frage? Wenn du deine Lust kontrollieren kannst, bist du dazu geeignet, das Rasa-lila zu hören, andernfalls nicht. Ein Kanistha-adhikari, 'ein Neuling-Sich-Hingebender' kann Rasa-lila-katha nicht hören, nur der Madhyama-adhikari, 'ein Sich-Hingebender auf der dazwischenliegenden Stufe' kann hören; seid sehr vorsichtig!


Heutzutage denken dummköpfige Leute, „Ich bin ein Mukta-maha-purusa “. Nein, nein, du bist kein mukta Maha-Purusa (eine große befreite Seele, die nicht durch Maya, die materielle Energie, beeinflusst wird). Selbst wenn du ein mukta Maha-Purusa bist, sei ausgesprochen vorsichtig. Brahma, Siva, und Narada, obwohl sie mukta Maha-Purusa sind, lehren uns, dass niemand die Lust bezwingen kann. Karmis, Jnanis, und Yogis können es nicht, geschweige denn andere.


Und wer ist ein geeigneter Sprecher? Denn zwei Menschen sind notwendig, srota (Zuhörer) und vakta (Sprecher). Welche Art von Sprecher kann das Rasa-lila-katha erläutern?



Nur Sukadeva Gosvamipad, er wird akumara brahmacari genannt. Das bedeutet, dass er seit seiner Kindheit keusch war. (Vers: badarani uvaca… (Srimad Bhagavatam); badarani bedeutet 'der Sohn von Vyasadeva Gosvami'. Sukadeva Gosvami ist der Sprecher des Rasa-lila-katha; akumara brahmacari - jemand der sein gesamtes Leben lang keusch war, ist dazu geeignet Rasa-lila-katha zu erläutern. Dies betrifft sowohl den Sprecher als auch die Zuhörer. Wenn du deine Sinne nicht kontrollieren kannst, wirst du alles verlieren.


Und wer ist der Zuhörer? Pariksit Maharaj. Wer ist er? gopi bhava prapta - jemand der Gopi-bhava erlangt hat. Sanatana Gosvami hat in seinem Brihad Bhagavatamrita erläutert, dass Pariksit Maharaj gopi bhava prapta ist, 'ein außergewöhnlich hochgradig erhabener Gott-Hingegebener'. Wenn jemand ein Brahmacari wie Sukadeva Gosvami ist, oder wie Pariksit Maharaj, der gopi bhava prapta erlangt hat, dann ist er dazu geeignet, Rasa-lila-katha zu hören.


Sanatana Gosvami hat es im Brihad Bhagavatamrita auf diese Weise erklärt, dass Pariksit Maharaj Gopi-bhava erlangt hatte, gopi bhava prapta - das ist nicht so einfach ist. Leute mögen sagen: „Maharaj, ich möchte über Gopi-bhava und Rasa-lila-katha hören“ -   Ich bin nicht geeignet, und du bist auch zum Zuhören nicht geeignet. Ich bin nicht Sukadeva Gosvami, und du bist nicht Pariksit Maharaj, ganz einfach. 


Nur weil ihr ein wenig Neugierde habt, werde ich etwas über das Rasa-lila erzählen, aber nicht zutiefst und vertraulich. Einfach um eure Neugierde zufriedenzustellen, werde ich in wenigen Worten erläutern, was das Rasa-lila ist. Ich werde nicht tief gehen, denn die Sastra (die Schrift) sagt: -‘acarya ca vakta, kusalasja srota’

Der Sprecher (vakta) und der Zuhörer (srota) sollten beide sein wie Sukadeva Gosvami. Dann kannst du sprechen, und zuhören.


Weshalb sage ich das? Weil im Srimad Bhagavatam Sukadeva Gosvami, akumara brahmacari, die schönen und anziehenden Formen der Gopis erläuterte. Wir können dies nicht beschreiben, da ihr materielle Vorstellungen habt, und ihr auf materielle Mädchen und Dinge schaut, nackte unsinnige Dinge. Automatisch werden diese nackten unsinnigen Dinge in euren Geist kommen. Ihr werdet eine weltliche Auffassung haben, da speziell in den Ländern im Westen überall Nacktbilder, nackte Statuen und Kinos sind. Stimmt das, oder nicht? Wenn ich dasselbe Katha spreche (wie Sukadeva Gosvami), werdet ihr sagen, „Maharaj spricht über dieses Rasa-lila-katha...die Gopis sind genau so wie materielle Mädchen“.....Vergehen, 'Aparadha', werden entstehen.


Versteht ihr das? Seid vorsichtig wenn ihr sprecht, und vorsichtig wenn ihr zuhört. Beide, Srota und Vakta, werden ansonsten Vergehen, 'Aparadha', begehen, und dann werdet ihr Bhakti (hingebender Dienst zu Gott) verlieren. Soweit es meine Fähigkeit erlaubt, werde ich versuchen, auf einfache Art und Weise zu sprechen. Ich werde versuchen, Rasa-lila-katha zu sprechen, einfach um meine Zunge ein wenig zu reinigen; aber ich werde nicht zutiefst sprechen. Wenn ich tiefgehend speche, wird euer Geist verunreinigt, und mein Geist auch, und dann werden wir beide zur Hölle fahren. Beide, guru und Schüler, werden zur Hölle fahren, „chalo (Los!)“. Seit daher sehr vorsichtig.


Die Zeit ist um, und ich habe nur eine Plattform geschaffen um zu zeigen, wie wir über Rasa-lila sprechen sollten. Ich werde dennoch nicht ins Thema eintauchen, da dies nur die Einführung ist. Wenn ihr Visvanath Cakravarti pada's Kommentar lest, werdet ihr verstehen. Seid also sehr vorsichtig. Es soll zuerst eine Plattform geschaffen werden, um über Rasa-lila-katha zu sprechen. Dies ist nur die Einführung. Wenn du Visvanath Cakravartipada's Kommentar liest, wirst du verstehen. Tatsächlich spreche ich über all die Punkte, über die er kommentiert zu Beginn des Rasa-lila-katha einhergehend mit dem, was Jiva Gosvami gab in seinem Vaisnava Tosani, und was Sridhara Goswami pada schrieb.


Zuerst müssen wir verstehen, was Rasa-lila ist. Was bedeutet Rasa? - Rasa asvadate iti Rasa - Rasa bedeutet 'Wonnen'. Was ist die Definition von 'Rasa'? Wenn es jemand weiß, soll er bitte die Hand heben. Nein? (niemand hebt die Hand). Wie ist es also möglich, dass ihr Rasa-lila-katha hören werdet?


Frage von einem Devotee über die Definition:


Rasa bedeutet -

vetitoh bhavana vartmayeva yat camatkara dhara bhu

hrdi sodho rasa ujvalla rasa uccyate


- vetitoh bhavana vartmayeva – das, was jenseits unserer materiellen Auffassung liegt.

- (vetitoh bhavana vartmayeva) yat camatkara dhara bhu - so viel exzellenter Geschmack wird in dein Herz kommen.

- (vetitoh bhavana vartmayeva yat camatkara dhara bhu) hrdi sodho rasa ujvalla - und das Herz wird vollständig gereinigt sein, wie ein Kristall, ohne einen Fleck von materiellen Wünschen. Keine materiellen Wünsche, keine Lust, nichts. Genau so wie ein Kristall, makellos, völlig rein, suddha sattva (reine transzendentale Tugend). das Herz ist völlig nirvikara (keine Transformation), 'ohne Manifestation von Lust oder Zorn'. Wenn das Herz niemals durch Lust beeinflusst wird, nennt man das 'nirvikara citta'; genau wie ein Baby - wenn ein junges Mädchen nackt ist vor einem kleinen Baby, wird der Geist des Babys niemals gestört - dies wird 'nirvikara citta' genannt.


Genau wie Sukadeva Gosvami, als er vom Leib seiner Mutter geboren wurde und er in den Wald ging - auf dem Weg dorthin schwammen ein paar junge Mädchen nackt im Wasser; Sukadeva Gosvami sah sie, aber sein Geist war niemals gestört (nirvikara citta) ! - und der jungen Mädchen ihr Geist war nicht gestört !


Rasa-lila bedeutet also dies: - vetitoh bhavana vartmayeva yat camatkara dhara bhu hrdi sodho rasa ujvalla rasa uccyate - das Herz ist makellos rein, und auf der Ebene von Sandhini kommen Samvit und Hladini; so ein Herz ist ein geeignetes Herz; jemand mit so einem Herzen ist dazu geeignet, die Wonnen zu genießen.


Wenn Sthayi-bhava kommt, dann werden 4 Ingredienzen kommen:. Zuerst kommt eine feststehende Stimmung, (wie: dasya, sakhya, vatsalya, madhurya); Stahyi-bhava kommt. Dann vibhava, anubhava, sattvika, vyabichari, alambana, uddipana, asraya alambana, visaya alambana, dann anubhava und 33 Arten von sancari-bhava. Wenn all diese Ingredienzen zusammenkommen, wird dies 'Rasa' genannt (siehe Bhakti-rasamrta-sindhu-bindu, von Visvanath Cakravarti pada).


So sagt Sukadeva Gosvamipada in der Schlussfolgerung vom Rasa-lila:

vikriditam vraja-vadhubhir idam ca visnoh

sraddhanvito 'nusrnuyad atha varnayed yah

bhaktim param bhagavati pratilabhiya kamam

hrd-rogam asv apahinoty acirena dhirah

(Srimad Bhagavatam 10.33.39)

Jemand der vertrauensvoll des Herrn verspielte Affairen mit den jungen Gopis von Vṛndāvana hört oder beschreibt, wird des Herrn reinen hingebenden Dienst gewinnen. Somit wird er rasch nüchtern, und die Lust besiegen, 'das Leiden des Herzens'.“


Wenn du Rasa-lila-katha hörst, wird all deine Lust zerstört werden. Aber es gibt eine Bedingung: du musst Rasa-lila-katha von einem echten Guru hören. Was für ein echter Guru? Nicht ein gewöhnlicher Guru. Der Guru soll sein wie Sukadeva Gosvami, - akumara brahmacari, bhagavat parsada deha prapta - er soll so eine Person sein, nicht eine gewöhnliche - sei daher sehr vorsichtig! Es gibt 3 Arten von Maha-bhagavat: Bhagavat-parsada-deha-prapta, Nirduta- kasaya, und Murcita-kasaya:


- Bhagavat-parsada-deha-prapta - jemand, der der ewige Gefährte des Herrn ist.

- Nirduta-kasaya - jemand, dessen Herz völlig frei ist von allen Arten materieller Wünsche.

- Murcita-kasaya - sein Herz ist auch vollständig rein.


Narada Rsi ist der ewige Gefährte von Krsna, Naradiya Gopi. Er ist das erste Beispiel von Bhagavat-parsada-deha-prapta. Wenn du die Gemeinschaft mit Narada Rishi bekommst, und Rasa-lila-katha hörst, wird all deine Lust verschwinden.


Der erste Sloka sagt: „Sri Badarayani uvaca“. Badarayani bedeutet 'der Sohn von Vyasadeva', Sukadeva Gosvami. Vyasadeva Gosvami sprach das Srimad Bhagavatam zu seinem Sohn, vom 1. Canto bis zum 28. Kapitel des 10. Cantos. Dann stoppte Vyasadeva Gosvami komplett und sprach keinen Hari-katha mehr. Sukadeva Gosvami sagte dann zu seinem Vater: „Pita (Vater), ich möchte mehr Krsna-katha hören“. Vyasadeva antwortete: „Mein lieber Sohn, bist du dazu geeignet, Rasa-lila-katha zu hören oder nicht? Denn nun werde ich Rasa-lila-katha sprechen.“




























Und alle Arten von Gopis sind sehr qualifiziert durch alle Arten von Qualitäten, ´gunas´: sangita vidya, nitya kala, sangita kala… .sie sind sehr expert in allen Arten der Kunst. Es ist nicht so leicht, in den Rasa-Tanz einzutreten. Es gibt 64 Arten von Künsten, ´shipa kala vidya´. Ihr könnt den Kommentar von Jiva Gosvami lesen. Es erklärt sehr deutlich, dass die Gopis expert sind in all den 64 Arten von Künsten, shipakala vidya; in beidem, Wissen und Praxis, wie sangita vidya, Singen, nrtya kala, Tanzen, prema kala, dem Geliebten Freude bereiten, randhan kala, die Kunst des Kochens. Sie besitzen so viele weitere verschiedentliche Arten weiterer Qualitäten, ´gunas´. So - es ist nicht so einfach, in den Rasa-Tanz einzutreten.


Ihr könnt den Kommentar von Jiva Gosvami lesen. Er erklärt eindeutig, dass die Gopis in allen Künsten Experten sind. Kunst bedeutet kala, prema kala, nitya kala, all Arten von kala. Wie man kocht, dies wird randhan kala (?) genannt. Syamarani hat ein Buch gemacht, ich glaube es heißt „Die Kunst zu kochen“ oder so ähnlich.

ānanda-cinmaya-rasa-pratibhāvitābhis

tābhir ya eva nija-rūpatayā kalābhiḥ

(Brahma Samhita 5.37)

Sri Govinda, der alldurchdringend ist, und der in den Herzen aller existiert, residiert in Seinem Goloka-dhama zusammen mit Sri Radha, welche die Verkörperung Seiner Freuden-Potenz ist, und das Gegenstück Seiner eigenen spirituellen Form. 

Sie ist das Epitom des transzendentalen rasas, und ist expert in den 64 Künsten. She is the epitome of transcendental rasa, and is expert in the 64 Künsten. 

Sie sind auch begleitet von den sakhis (Freindinnen), welche eine Expansion sind von Sri Radha's eigenem transzendentalem Körper, and welche durchdrungen sind mit glückseligem rasa (Wonnen). 

Ich verehre diese ursprüngliche Persönlichkeit, Sri Govinda.”


Bhaktivinoda Thakur sang:

palyadasi kori lalita sundari amara loiya kabe

sri radhika pade kale milaibe anja seva samarpibe…

sri vishaka pade sangita sikhibo...“

(Palya-dasi kori, Gita Mala)

Wann wird die schöne Lalita mich aufziehen als ihre anstrebende Dienerin? Dann, später, wird sie mich darbringen zu den Lotos-Füßen Srimati Radhikas, und wird mich gänzlich zu Ihrer Verfügung stellen, um verschiedentliche Dienste zu erbringen, entsprechend Ihrer Anweisung.“


sri visakha pade sangita sikhibo. . . „bei den Lotosfüßen von Sri Visakha werde ich Musik und Lieder lernen....“ - ich werde sangita lernen. Sangita bedeutet 'singen', wie zu singen ist. Wenn du meisterhaft alle Künste lernst, dann bist du qualifiziert, zum Rasa-Tanz zu gehen. Dies ist der Prozess - sadhana (Übung) ist dieses. Wenn du nicht weißt, wie man kocht, was wirst du dann dort machen, wenn Srimati Radhika sagt, „Koch für Mich…“. Was wirst du dort kochen? Wenn du zu viel Salz hinzugibst, oder nicht genug Salz , oder zu viele Tomaten, wird Er es nicht essen. Sadhana bedeutet dies: wie man lernt, in korrekter Weise Thakur Ji zu dienen; wie man Thakur Ji kleidet; sie sind expert in allen Arten von Dienst. Auf der Stufe von sadhana musst du alle Arten von Dienst lernen, selbst wie man wischt.

yat-kinkarisu bahusah khalu kaku-vani

nityam parasya purusaya sikhanda-mauleh

tasya kada Rasa-nidher vrsabhanu-jayas

tat-keli-kunja-bhavanangana-marjani syam

(Sri Radha-Rasa-Sundha-Nidhi 8,

von Prabodhananda Sarasvati)

Oh Tochter von Vrisabhanu Maharaj, oh Ozean von rasa!

Der Höchste Gott, die Quelle aller avataras (Inkarnationan), der eine Pfauenfeder in Seinem Haar trägt, fällt zu den Füßen Deiner Dienerinnen und stimmt sie mit vielen demütigen und kummervollen Worten günstig, um Eintritt in Deinen kunja gewährt zu bekommen, wo Du Dich in spielerische amouröse Spiele einlässt.

Wenn ich nur eine Binse im Besen, der von Deinen sakhis benutzt wird, werden könnte, um Deinen erfreuenden Hain zu reinigen, würde ich mein Leben als einen Erfolg betrachten.“


Wenn ich eine Binse im Besen in Seva-kunja oder Nidhu-vana werde, wird mein Leben erfolgreich sein. Alle Arten von Dienst könnt ihr lernen und üben: wie man singt, wie man kocht, wie man spricht, und wie man sitzt. Manche Leute wollen nicht einmal sitzen. Einige Leute sitzen mit gestreckten Beinen, die zu uns zeigen, genau wie Kühe, mit gestreckten Beinen, oder wie Affen.


Sie wissen nicht wie man dem Herrn oder ihrem Guru Ehre erweist. Vor Thakur Ji sollst du nicht auf diese Weise sitzen, dies wird aparadha (Vergehen) genannt.


Im Arcana Dipika sind 32 Arten von Vergehen erklärt. Ein Vergehen ist, wenn du auf diese Weise vor Thakur Ji sitzt - dies wird 'ein Vergehen' genannt. Wenn du vor Thakur Ji stehst mit den Händen im Rücken – dies wird auch 'ein Vergehen' genannt, aparadha. Falte deine Hände vor Thakur Ji.


Zuerst lerne diese Dinge! Grundlegende Dinge müsst ihr lernen. Wenn ich dies euch nicht sage, werdet ihr es niemals lernen - und ihr werdet eine manjari (transzendentale Dienerin von Srimati Radhika) werden? - eine Dummkopf-manjari - hey! Ihr wisst nicht, wie man vor Thakur Ji sitzt, wie vor Guru und den Vaisnavas zu sitzen ist, und ihr wollt eine manjari werden? - pagal (verrückte Person)!



















Ich erinnere mich: einmal, in der mangala arati (frühmorgendliche Altar-Zeremonie), kam ein neuer brahmacari (Mönch), und er stand in einer falschen Weise. Gurudeva's Augen beobachteten ihn; „Wer ist dieser brahmacari?“. Nach der mangala arati… Bam! Srila Narayana Maharaja gab dem brahmacari eine Ohrfeige; „Hey, du weißt nicht, wie man sich vor Thakur Ji steht? - nicht in dieser Weise!“ Ihr habt Gurudeva zu dieser Zeit nicht gesehen; er war sehr überzeugend. ok Wenn der Guru seinem Schüler nicht die korrekte Weise lehrt, wie wird der Schüler dann lernen? Wenn du zur Schule gehst, ist es die Pflicht des Lehrers, seinem Schüler die richtigen Anweisungen zu geben; wie zu sitzen ist, wie vor Thakur Ji zu stehen ist? Sitzt nicht vor Thakur Ji auf eine bestimmte Weise, sodass die Füße auf Ihn zeigen; steht nicht vor Ihm mit den Händen auf dem Rücken. Manchmal sehe ich auf Parikrama (Umkreisung der heiligen Orte)brahmacaris, mit den Händen im Rücken vor Thakur Ji stehen - dies ist ein Vergehen, aparadha.


Westliche Leute können nicht verstehen, wenn ich sie schlage – sie werden es nicht verstehen. Einmal sagte Gurudeva, „hiteva pavita“ - wenn du versuchst, sie zu läutern, werden sie wegrennen und werden dich kritisieren, „Oh, dieser Maharaja ist nicht gut“, und sie werden denken, dass ein Maharaja, der nicht über solche Dinge spricht, ein guter Maharaja ist. Dummer Unsinn! Versuche zu verstehen, guru bedeutet, jemand der dein ewig Wohlgesonnener ist; er wird guru genannt, und er spricht stets die Wahrheit. Er gibt seinen Schülern die perfekte Lehre.


Erinnere, dass das Rasa-lila 4 wichtige Dinge hat: desa, kala, patra, patries. Desa bedeutet 'Land', kala bedeutet 'Jahreszeit', patra bedeutet 'diejenigen die dem Rasa-Tanz beigetreten sind - die Gopis, und patries bedeutet Krischna, schön und anziehend: denn ich möchte über Rasa-lila sprechen, jedoch nicht zutiefst, denn ich bin nicht qualifiziert; ich bin nicht Sukadeva Gosvami, aber etwas davon werde ich sprechen.


Gaura premanande! Hari haribol!


Jaya Srila Gurudev ki jay!

Jay Jay Sri Radhe!